Nach ihrem Roman »Engel des Vergessens« kehrt Maja Haderlap zu ihren Ursprüngen zurück: zum Schreiben von Gedichten.Maja Haderlaps Gedichte haben etwas zu erzählen. Sie sprechen mit faszinierender Eindringlichkeit von Fremdsein und Nachhausekommen, von weiten Landschaften und engen Behausungen, von Menschen, die unterwegs sind: auf der Suche nach dem, was ihr Leben ausmachen könnte. Das kann der Andere sein, der Nächste, die Gemeinschaft, das kann die Einsamkeit oder das Gedicht selbst sein, für das eine Sprache gefunden werden muss. Tiefe Emotionalität stellt sich her, gerade weil sie nicht beschworen wird.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
An Maja Haderlaps Gedichten schätzt Karl-Markus Gauss die gelungene Abbildung eines sprachlichen Verwandlungsprozesses. Wie die Autorin Schritt für Schritt das Slowenische ihrer Mutter und ihrer Kindheitsmythen hinter sich lässt und in die deutsche Sprache hinüberwechselt, vermag sie dem Rezensenten eindringlich zu schildern. Weniger mit den Mitteln gebundener Sprache geschieht das hier, erläutert Gauss, als in erzählenden, beschreibenden, beschwörenden Passagen wie beispielsweise: "die sprache/ fesselte mich an die welt, indessen sie/ sättigte nicht. biss ich sie durch, kostete/ ich ihre wüstung." Dass diese Gedichte vom Sprachverlust und Sprachwechsel handeln, indem sie Verlorenes und die Erfahrung der Entfremdung benennen, macht den Band für Gauss zu etwas Besonderem und besonders Schönem.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»wundersam poetische Gedichte« (Karl-Markus Gauss, Süddeutsche Zeitung, 13./14.09.2014) »Die Lyrik und Prosa von Maja Haderlap vereint poetische Brillanz mit politischer Brisanz« (Aus der Jurybegründung für die Verleihung des Max-Frisch-Preises 2018 der Stadt Zürich) »Die thematische Variation im Anspruch von Sprachreflexion und direktem Ausdruck setzt zweifellos neue Maßstäbe in der modernen Lyrik.« (Walter Pobaschnig, literaturoutdoors.wordpress.com, 02_2018)