Unerwünschte Wirkungen wie die Verlängerung des QT-Intervalls sind zwar bei Antiarrhythmika bekannt, können aber auch bei Arzneimitteln auftreten, die keine kardialen Indikationen haben, wie z. B. Antihistaminika, trizyklische Antidepressiva, verschiedene Antimalariamittel, Cisaprid, Probucol, Tracolimus, Antibiotika und andere. Darüber hinaus kann die Assoziation von Arzneimitteln die QT-Verlängerung verstärken und damit den Patienten für bösartige ventrikuläre Arrhythmien prädisponieren. Am Ende dieses Buches berichten wir über den Fall eines Patienten, der LQTS mit seiner gefürchtetsten Manifestation, der Torsade de pointes, erworben hatte. Der Fallbericht und die Literaturübersicht bringen die Diskussion über erworbenes LQTS durch die Kombination von Medikamenten ans Licht. Der Gedanke, dass Antihistaminika LQTS und Torsades de Pointes verursachen, ist nicht neu, doch wird diese Tatsache in der täglichen Praxis oft nicht beachtet. Obwohl es sich um eine scheinbar harmlose Assoziation handelt, überschneiden sich die verschiedenen Wirkmechanismen dieser Medikamente auf die kardialen Ionenkanäle und prädisponieren die Patienten für LQTS und die befürchteten Komplikationen. Mit dieser Arbeit wollen wir die Aufmerksamkeit auf diese wichtige Arzneimittelinteraktion lenken, um andere Ärzte zu alarmieren.
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