Kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) sind für das Wachstum einer Wirtschaft und die soziale Gleichheit innerhalb jeder Gesellschaft von überragender Bedeutung. Sie sind Innovationsträger, schaffen Arbeitsplätze und generieren Einkommen. Ungeachtet ihrer gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Relevanz gilt die KMU-Finanzierung bei Investoren jedoch als risikoreiches Geschäft. In Schwellenländern verschärft sich dieses Problem zusätzlich durch schlecht entwickelte Finanzmärkte. In der Konsequenz verstehen zunehmend öffentliche Institutionen und Entwicklungsbanken die KMU-Finanzierung in Schwellenländern als Teil ihres Auftrags. Ob die Institutionen der öffentlichen Hand dabei lediglich nach dem Subsidiaritätsprinzip handeln, so dass sie auffangen, was private Akteure nicht zu leisten in der Lage sind, oder ob sie durch ihr Handeln private Anbieter vom Markt verdrängen, analysiert Christina Keppel am Beispiel des brasilianischen KMU-Sektors und zeigt dabei zugleich weitere Faktoren auf, die das Wachstum kleiner und mittlerer Unternehmen hemmen können.