Verbessert schulische Integration von "Lernbehinderten" deren spätere berufliche und soziale Situation? Die vorliegende Langzeitstudie gibt eindeutige Antworten auf diese Frage. Personen mit Schulschwächen und mit Migrationshintergrund sind
ab ihrem zweiten Grundschuljahr bis ins junge Erwachsenenalter untersucht worden. Was bisher Vermutung war, ist durch diese aufwändige Studie eindeutig belegt: Die Separation von schulschwachen und sozial benachteiligten Kindern in Sonder schulen für Lernbehinderte verschlechtert deren Chancen zur beruflichen und sozialen Integration im Erwachsenenalter. Die Forschungsergebnisse lassen bildungs- und sozial politische Schlussfolgerungen zu: Das aktuelle Postulat der Chancengerechtigkeit für alle setzt unter anderem die Abschaffung der Sonderklassen/-schulen
für Lern behinderte voraus. Die Forscher warnen jedoch vor weitergehenden Schluss folgerungen. Die Realisierung von mehr Chancengerechtigkeit beim Zugang zu Bildung und Berufswelt ist keine Annäherung an das Ideal des verständnisvollen Zusammenlebens von beruflich Erfolgreichen und Erfolglosen. Diesem Ideal stehen weiterhin zentrale Merkmale unseres tradierten Kultur- und Bildungsbegriffs im Weg: Leistungsstärke, Erfolg und Streben nach gesellschaftlichem Prestige. Die diesem Ideal angemessenen pädagogisch-ethischen Forschungsfragen warten weiterhin auf Bearbeitung.
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ab ihrem zweiten Grundschuljahr bis ins junge Erwachsenenalter untersucht worden. Was bisher Vermutung war, ist durch diese aufwändige Studie eindeutig belegt: Die Separation von schulschwachen und sozial benachteiligten Kindern in Sonder schulen für Lernbehinderte verschlechtert deren Chancen zur beruflichen und sozialen Integration im Erwachsenenalter. Die Forschungsergebnisse lassen bildungs- und sozial politische Schlussfolgerungen zu: Das aktuelle Postulat der Chancengerechtigkeit für alle setzt unter anderem die Abschaffung der Sonderklassen/-schulen
für Lern behinderte voraus. Die Forscher warnen jedoch vor weitergehenden Schluss folgerungen. Die Realisierung von mehr Chancengerechtigkeit beim Zugang zu Bildung und Berufswelt ist keine Annäherung an das Ideal des verständnisvollen Zusammenlebens von beruflich Erfolgreichen und Erfolglosen. Diesem Ideal stehen weiterhin zentrale Merkmale unseres tradierten Kultur- und Bildungsbegriffs im Weg: Leistungsstärke, Erfolg und Streben nach gesellschaftlichem Prestige. Die diesem Ideal angemessenen pädagogisch-ethischen Forschungsfragen warten weiterhin auf Bearbeitung.
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