Peter Lanz Architekten, ein in München seit nunmehr fast fünfzig Jahren sehr erfolgreich agierendes Büro, ist der Öffentlichkeit in erster Linie durch eine Vielzahl von Großprojekten bekannt geworden. Weltweite Aufmerksamkeit erregten die Bauten für die Olympischen Spiele 1972 in München, etwa die Judo- und Ringerhalle auf dem Messegelände, die Bogenschießanlage oder das temporär genutzte Großrestaurant am Olympiasee. Weitere herausragende Bauten sind das Hotel Residence, das Zentrum Kleinhadern, die TÜV-Hauptverwaltung, das Allianz-Rechenzentrum, die Allianz-Hauptverwaltung und die DaimlerChrysler-Niederlassung, alle in München, sowie die Grundschule in Berlin-Schönefeld. Aber auch Wettbewerbsbeiträge und kleinere Bauaufgaben wie Wohnhäuser zählen zum uvre von Peter Lanz. Dieses Buch spiegelt die Entwicklung der Architektursprache von Peter Lanz, der entscheidend von seinem Lehrer Sep Ruf beeinflusst worden ist, über fünfzig Jahre wider. Es zeigt ein Stück deutsche Architekturgeschichte.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.11.2005Bilderbuch eines Baumeisters
Architekt Peter Lanz stellt seine Projekte vor
An seinem auffälligsten Bau ist wahrscheinlich schon jeder einmal vorbei gekommen. Ein gigantisches Schaufenster, in dem Autos wie in einem überdimensionalen Setzkasten präsentiert werden - so liegt das DaimlerChrysler-Zentrum an der Donnersbergerbrücke. Entworfen hat es Architekt Peter Lanz, der seit fast fünf Jahrzehnten in München arbeitet. Und weil er nicht immer wieder gefragt werden will, ob er nicht auch etwas anderes als das Mercedes-Haus gebaut hat, gibt es ein neues Buch mit seinen gesammelten Entwürfen. Ehefrau Inge von Wrede-Lanz sei zunächst nicht begeistert gewesen, berichtet der Architekt: „Sie war der Meinung, es sei ein Zeichen von Eitelkeit.” Inzwischen sei sie aber einverstanden.
Im Literaturhaus stellte Lanz jetzt die umfangreiche Werkschau vor (Lanz Architekten, Bauten und Projekte, 168 Seiten, 39,90 Euro, Junius Verlag, Hamburg). Besondere Beispiele der vergangenen Jahre: das Mathäser-Kino am Stachus, die Allianz-Hauptverwaltung in der Kaulbachstraße, das Puchheimer Kulturcentrum sowie zahlreiche Wohn- und Verwaltungsbauten. Gekommen waren Mitarbeiter, Familienmitglieder, Freunde, Bauherrn und Auftraggeber. Unter den Gästen: Herzchirurg Bruno Reichert mit Ehefrau Elke, Ex-Uni-Rektor Andreas Heldrich, Stadtbaurätin Christiane Thalgott, Ehrenbürger Otto Meitinger und der Architekten-Kollege Peter C. von Seidlein.
Ein interessantes Bilderbuch ist entstanden, das auch ein Stück Münchner Baugeschichte bewahrt. Zum Beispiel stehen das von Lanz entworfene Olympia-Restaurant von 1972 sowie seine Judo- und Ringerhalle auf dem alten Messegelände heute gar nicht mehr. Der Band ist auch ein Plädoyer für den Architekten-Beruf. Lanz: „Allen jungen Leuten rate ich dazu, wenn sie sich berufen fühlen und zu großen Opfern bei Freizeit und Familie bereit sind. Auch wenn die Zeiten für diesen Beruf noch nie so schlecht waren wie heute.”
Eigentlich hätte Lanz, wie sein Vater, Jurist werden sollen. Es fing aber schon an mit dem ersten Preis beim Sandburgen-Bauen an der Ostsee, als Lanz elf Jahre alt war. Dann hatte er den Wunsch am Wiederaufbau seiner zerstörten Heimatstadt Berlin mitzuwirken und er zeichnete eifrig Entwürfe. München lernte er 1936 erstmals bei einer Reise mit den Eltern kennen. Später konnte er hier bei seinem großen Architektenvorbild Sep Ruf arbeiten. Seit 1958 ist er nun schon in Bayern: „Ich bin als Berliner hier sehr freundschaftlich aufgenommen worden, und München wurde zu meiner eigentlichen Heimatstadt.”
Alfred Dürr
Peter Lanz (r.) mit Autoren: Sunna Geilhofer, Katharina Walterspiel Barth und Christoph Hölz (v.l.). Nicht auf dem Bild ist Oliver Herwig. Foto: ahed
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Architekt Peter Lanz stellt seine Projekte vor
An seinem auffälligsten Bau ist wahrscheinlich schon jeder einmal vorbei gekommen. Ein gigantisches Schaufenster, in dem Autos wie in einem überdimensionalen Setzkasten präsentiert werden - so liegt das DaimlerChrysler-Zentrum an der Donnersbergerbrücke. Entworfen hat es Architekt Peter Lanz, der seit fast fünf Jahrzehnten in München arbeitet. Und weil er nicht immer wieder gefragt werden will, ob er nicht auch etwas anderes als das Mercedes-Haus gebaut hat, gibt es ein neues Buch mit seinen gesammelten Entwürfen. Ehefrau Inge von Wrede-Lanz sei zunächst nicht begeistert gewesen, berichtet der Architekt: „Sie war der Meinung, es sei ein Zeichen von Eitelkeit.” Inzwischen sei sie aber einverstanden.
Im Literaturhaus stellte Lanz jetzt die umfangreiche Werkschau vor (Lanz Architekten, Bauten und Projekte, 168 Seiten, 39,90 Euro, Junius Verlag, Hamburg). Besondere Beispiele der vergangenen Jahre: das Mathäser-Kino am Stachus, die Allianz-Hauptverwaltung in der Kaulbachstraße, das Puchheimer Kulturcentrum sowie zahlreiche Wohn- und Verwaltungsbauten. Gekommen waren Mitarbeiter, Familienmitglieder, Freunde, Bauherrn und Auftraggeber. Unter den Gästen: Herzchirurg Bruno Reichert mit Ehefrau Elke, Ex-Uni-Rektor Andreas Heldrich, Stadtbaurätin Christiane Thalgott, Ehrenbürger Otto Meitinger und der Architekten-Kollege Peter C. von Seidlein.
Ein interessantes Bilderbuch ist entstanden, das auch ein Stück Münchner Baugeschichte bewahrt. Zum Beispiel stehen das von Lanz entworfene Olympia-Restaurant von 1972 sowie seine Judo- und Ringerhalle auf dem alten Messegelände heute gar nicht mehr. Der Band ist auch ein Plädoyer für den Architekten-Beruf. Lanz: „Allen jungen Leuten rate ich dazu, wenn sie sich berufen fühlen und zu großen Opfern bei Freizeit und Familie bereit sind. Auch wenn die Zeiten für diesen Beruf noch nie so schlecht waren wie heute.”
Eigentlich hätte Lanz, wie sein Vater, Jurist werden sollen. Es fing aber schon an mit dem ersten Preis beim Sandburgen-Bauen an der Ostsee, als Lanz elf Jahre alt war. Dann hatte er den Wunsch am Wiederaufbau seiner zerstörten Heimatstadt Berlin mitzuwirken und er zeichnete eifrig Entwürfe. München lernte er 1936 erstmals bei einer Reise mit den Eltern kennen. Später konnte er hier bei seinem großen Architektenvorbild Sep Ruf arbeiten. Seit 1958 ist er nun schon in Bayern: „Ich bin als Berliner hier sehr freundschaftlich aufgenommen worden, und München wurde zu meiner eigentlichen Heimatstadt.”
Alfred Dürr
Peter Lanz (r.) mit Autoren: Sunna Geilhofer, Katharina Walterspiel Barth und Christoph Hölz (v.l.). Nicht auf dem Bild ist Oliver Herwig. Foto: ahed
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