Berlin 1941: Die kleine Helga ist gerade mal vier Jahre alt, als die Mutter die Koffer packt, zur Tür hinausgeht und nie wiederkommt. Nie wird sie den Moment vergessen, als ihre Mutter sie verlassen hat, nie verstehen, warum sie es tat. Und dann, Jahrzehnte später, erfährt sie die Wahrheit - und die läßt ihr das Blut in den Adern gefrieren: Ihre Mutter verließ Mann und Kinder, um in den Konzentrationslagern von Ravensbrück und Auschwitz-Birkenau als Aufseherin zu arbeiten.
Entsetzt schwört sich Helga Schneider, ihre Mutter zu hassen, zu vergessen, aus ihrem Herzen zu bannen. Aber dann kommt ein Anruf aus Wien: Traudi Schneider lebt, alt und vereinsamt, in einem Seniorenheim. Helga kann nicht anders - sie muß sie sehen, sie sprechen, ein letztes Mal ...
Die ergreifende Geschichte einer Tochterliebes literarische Zeugnis einer vom Fanatismus geblendeten Zeit.
Entsetzt schwört sich Helga Schneider, ihre Mutter zu hassen, zu vergessen, aus ihrem Herzen zu bannen. Aber dann kommt ein Anruf aus Wien: Traudi Schneider lebt, alt und vereinsamt, in einem Seniorenheim. Helga kann nicht anders - sie muß sie sehen, sie sprechen, ein letztes Mal ...
Die ergreifende Geschichte einer Tochterliebes literarische Zeugnis einer vom Fanatismus geblendeten Zeit.
Meine Mutter, die KZ-Aufseherin, und ich
Ihr ist speiübel, als sie das Seniorenheim betritt, sie bekommt kaum Luft. Als sie ihre Mutter nach 27 Jahren das erste Mal wiedersieht, bleibt ihr fast das Herz stehen. Helga Schneider hatte viele Jahrzehnte versucht, ihre Mutter, die eine der grausamsten KZ-Aufseherinnen von Ravensbrück und Auschwitz-Birkenau war, zu vergessen. Helga war vier, ihr Bruder eineinhalb, als ihre Mutter sie eines Tages verließ, um Menschen im KZ zu quälen und zu töten.
Wer ist diese Frau?
Das ist die Frage, die Helga Schneider bei ihrer letzten Begegnung mit ihrer Mutter im Jahr 1971 beschäftigt. Damals hatte sie ihre Mutter selbst ausfindig gemacht. Ihre erstes Treffen nach 30 Jahren geriet zu einem Fiasko - die Mutter prahlte mit ihrer NS-Vergangenheit, sie zog sich ihre SS-Uniform an und zeigte stolz Schmuckstücke, die SS-Schergen ermordeten Juden entwendet hatten. Helga ist entsetzt und bricht den Kontakt ab.
Im Jahr 1998 erhält Helga einen Brief von einer Freundin ihrer Mutter. Sie solle die Gelegenheit nutzen, ihre Mutter noch einmal zu sehen. Neugierig und voller Angst und Abscheu macht sich Helga auf den Weg...
"Meine Tochter ist tot!" wirft ihr die Mutter entgegen, als sich Helga selbst vorstellt. Sie muss sich fassen, doch sie gibt nicht klein bei. Helga stellt ihrer Mutter Fragen: Warum die Grausamkeiten gegenüber den Opfern im KZ? Was hast du dort getan? Warum hast du deine Kinder verlassen? Schritt für Schritt tasten die beiden sich vor, das Gespräch entwickelt sich zu einem dramatischen Kampf.
Eine späte Abrechung mit der Mutter
Minutiös genau berichtet Helga Scheider von dem Verlauf des Gesprächs und dem Fanatismus ihrer Mutter. Sie fragt sich, was sie mit dieser Frau verbindet. Es ist eine Frage, die ihr sehr nahe geht, und die Leser tief berührt. Tief berühren - die Wirkung ihrer Geschichte ging Helga Schneider über alles. Der Teddybär, der während des zweiten Treffens eine große Rolle spielt, das Dossier, auf das sie sich in ihren Vorwürfen bezieht, - nichts davon kann die Autorin nachweisen. Ist es wirklich wahr, dass die Mutter 1971 eine SS-Uniform besaß? Gegenüber dem STERN (Ausgabe 09.01.03) muss Helga Schneider einräumen, dass ihr Buch eine inszenierte Abrechnung ist. Laß mich gehen ist ein autobiografischer Roman, der sich liest wie ein Psychokrimi. Ein guter Krimi, wohlgemerkt!
Das Buch erschien zuerst in Italien und wurde anschließend ins Französische übersetzt. In beiden Ländern ist dieser Zeitroman auf große Resonanz gestoßen und wurde sogar mit Frank Nikas´ Der Vater. Eine Abrechnung verglichen. (Birgit Kuhn)
Ihr ist speiübel, als sie das Seniorenheim betritt, sie bekommt kaum Luft. Als sie ihre Mutter nach 27 Jahren das erste Mal wiedersieht, bleibt ihr fast das Herz stehen. Helga Schneider hatte viele Jahrzehnte versucht, ihre Mutter, die eine der grausamsten KZ-Aufseherinnen von Ravensbrück und Auschwitz-Birkenau war, zu vergessen. Helga war vier, ihr Bruder eineinhalb, als ihre Mutter sie eines Tages verließ, um Menschen im KZ zu quälen und zu töten.
Wer ist diese Frau?
Das ist die Frage, die Helga Schneider bei ihrer letzten Begegnung mit ihrer Mutter im Jahr 1971 beschäftigt. Damals hatte sie ihre Mutter selbst ausfindig gemacht. Ihre erstes Treffen nach 30 Jahren geriet zu einem Fiasko - die Mutter prahlte mit ihrer NS-Vergangenheit, sie zog sich ihre SS-Uniform an und zeigte stolz Schmuckstücke, die SS-Schergen ermordeten Juden entwendet hatten. Helga ist entsetzt und bricht den Kontakt ab.
Im Jahr 1998 erhält Helga einen Brief von einer Freundin ihrer Mutter. Sie solle die Gelegenheit nutzen, ihre Mutter noch einmal zu sehen. Neugierig und voller Angst und Abscheu macht sich Helga auf den Weg...
"Meine Tochter ist tot!" wirft ihr die Mutter entgegen, als sich Helga selbst vorstellt. Sie muss sich fassen, doch sie gibt nicht klein bei. Helga stellt ihrer Mutter Fragen: Warum die Grausamkeiten gegenüber den Opfern im KZ? Was hast du dort getan? Warum hast du deine Kinder verlassen? Schritt für Schritt tasten die beiden sich vor, das Gespräch entwickelt sich zu einem dramatischen Kampf.
Eine späte Abrechung mit der Mutter
Minutiös genau berichtet Helga Scheider von dem Verlauf des Gesprächs und dem Fanatismus ihrer Mutter. Sie fragt sich, was sie mit dieser Frau verbindet. Es ist eine Frage, die ihr sehr nahe geht, und die Leser tief berührt. Tief berühren - die Wirkung ihrer Geschichte ging Helga Schneider über alles. Der Teddybär, der während des zweiten Treffens eine große Rolle spielt, das Dossier, auf das sie sich in ihren Vorwürfen bezieht, - nichts davon kann die Autorin nachweisen. Ist es wirklich wahr, dass die Mutter 1971 eine SS-Uniform besaß? Gegenüber dem STERN (Ausgabe 09.01.03) muss Helga Schneider einräumen, dass ihr Buch eine inszenierte Abrechnung ist. Laß mich gehen ist ein autobiografischer Roman, der sich liest wie ein Psychokrimi. Ein guter Krimi, wohlgemerkt!
Das Buch erschien zuerst in Italien und wurde anschließend ins Französische übersetzt. In beiden Ländern ist dieser Zeitroman auf große Resonanz gestoßen und wurde sogar mit Frank Nikas´ Der Vater. Eine Abrechnung verglichen. (Birgit Kuhn)