Mein erster Irving - und dann in der englischen Originalausgabe.
Nun sind die Meinungen ja geteilt, aber vielleicht hilft meine Einschätzung als bekennender Einsteiger in sein Werk. Zuvor kannte ich nur die Verfilmung von "Gottes Werk und Teufels Beitrag". Diese gefällt mir auch recht gut. Auf
"Last Night in Twisted River" wurde ich ganz klassisch per Rückentext aufmerksam. Die Odyssee…mehrMein erster Irving - und dann in der englischen Originalausgabe.
Nun sind die Meinungen ja geteilt, aber vielleicht hilft meine Einschätzung als bekennender Einsteiger in sein Werk. Zuvor kannte ich nur die Verfilmung von "Gottes Werk und Teufels Beitrag". Diese gefällt mir auch recht gut. Auf "Last Night in Twisted River" wurde ich ganz klassisch per Rückentext aufmerksam. Die Odyssee zwischen Vater und Sohn - das hörte sich interessant an.
Nun muss man sagen - eben vielleicht auch für die Neulinge - das der Plot um die Flucht sekundär ist, desöfteren mal in Vergessenheit zu geraten droht und es dann wirkt, als müsste Irving an ihn erinnern. Das ist aber auch gar nicht so wichtig, weil man sich wirklich mehr für das Leben der Charaktere über die Jahrzehnte hinweg interessiert. Ein wenig merkwürdig empfand ich es aber immer, dass der Zeitabschnitt des Jetzt gekennzeichnet wurde, aber im Endeffekt dann doch die Ereignisse nacherzählt wurden, die bspw. zwischen Teil 1 und 2 so stattfanden.
Eigentlich ist "Last Night in Twisted River" eine rührende und herzliche Erzählung eines menschlichen Lebens. Die Charaktere sind warm, Irving versprüht wohl seinen typischen Humor, wobei mir einige Charaktere manchmal auf die Nerven fielen, wie z.B. Ketchum, der aus gutem Grund eine derart rabiat-kauzige Art hatte, aber mir manchmal doch etwas zu neunmalklug wirkte.
Das wäre aber auch der einzige Mangel: Ein schön zu lesendes, weises Buch ohne sprache Quereleien, manchmal mit zu hartem Klammereinsatz, aber doch auf jeden Fall zu empfehlen! Ein Buch für Frühling, Sommer, Herbst und Winter.