Führungskräfte kommen nahezu tagtäglich in die Verlegenheit, eine Rede, ein Grußwort halten oder einen persönlichen Brief schreiben zu müssen. In diesem Buch finden sie die berühmtesten lateinische Zitate, mit denen sich derartige Anlässe trefflich würzen lassen logisch aufgegliedert nach den entsprechenden Situationen.
Darüber hinaus wird der Leser mit den Zitaten nicht allein gelassen, sondern bekommt weiter führende Informationen, die sich ebenfalls geschickt in den jeweiligen Vortrag einbauen lassen. Das fördert das Vergnügen bei Vortragenden und Zuhörern um ein Weiteres.
Darüber hinaus wird der Leser mit den Zitaten nicht allein gelassen, sondern bekommt weiter führende Informationen, die sich ebenfalls geschickt in den jeweiligen Vortrag einbauen lassen. Das fördert das Vergnügen bei Vortragenden und Zuhörern um ein Weiteres.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.12.2004Latein
Zitate und Sentenzen für Führungskräfte - Von Cäsar bis Seneca
Roman Leuthner: Latein für Führungskräfte. Die 500 berühmtesten Zitate. Linde Verlag, Wien 2004, 160 Seiten, 18 Euro.
Die Manager in immer mehr deutschen Unternehmen sprechen heute perfekt "denglisch". Sie eilen von Meeting zu Meeting, versenden Messages, haben coole Ideen und erfinden sexy Produkte, die roundabout xy Euro kosten. Amerikanismen überfluten die Unternehmen. Es geht auch ohne derartige Verschlimmbesserungen der Sprache, meint der gelernte Wirtschaftsjournalist Roman Leuthner. Seine Empfehlung lautet: Rückbesinnung auf die europäische Kultur der Aufklärung, auf die Ästhetik und Harmonie der Sprache - und ihre Wurzeln: Latein, sic!
Daraus nun zu schließen, gestreßte Manager sollten ihre alten Lateinbücher, sofern diese überhaupt noch vorhanden sind, aus dem Bücherschrank hervorholen und wie Pennäler Vokabeln und Grammatik pauken, wäre jedoch überzogen. Es reicht, die von Leuthner gebaute Brücke hin zu alten lateinischen Weisheiten zu nutzen, die nichts von ihrer Aktualität und Gültigkeit verloren haben. Der Autor hat sorgfältig weit mehr als 400 bekannte Zitate und Sentenzen unter anderem von Cäsar, Cicero, Ovid, Seneca und Sallust für typische Situationen im Manageralltag ausgewählt, diese übersetzt und mit Quellenangaben versehen.
Leuthner nennt passende Gelegenheiten (Lob und Tadel von Mitarbeitern, Streitgespräche und Diskussionen, Entschuldigung für Managementfehler, Verhandlungen mit Geschäftspartnern), bei denen ein Manager diese im richtigen Moment anbringen kann. Mit Hinweisen wie "Tempus fugit" von Vergil, "Carpe diem" von Horaz oder "Hic et nunc" kann ein Chef elegant auf den Zeitdruck in einem dahindümpelnden Projekt hinweisen. Mit Sentenzen wie "Per aspera ad astra" oder "Labor omnia vincit" läßt sich in schwierigen Arbeitssituationen die Motivation ankurbeln. Ein unsachliches Argument in einer hitzigen Diskussion mit dem Spruch "Si tacuisses, philosophus mansisses" (Hättest du geschwiegen, wärst du Philosoph geblieben) zu kontern, kann einem Gegner die Sprache verschlagen. "Pacta sunt servanda" von Cicero ist in Nachverhandlungen ein guter Einstieg zur Abwehr von Preisnachlässen. Mit dem Argument "Carum est quod rarum est" (Teuer ist, was selten ist) lassen sich vermeintlich hohe Preise für kundenspezifische Spezialanfertigungen rechtfertigen. Mit dem Hinweis "Argumenta plus quam testes valent" (Tatsachen gelten mehr als Zeugen) kann ein eskalierender, emotionaler Streit zwischen Kollegen wieder auf eine sachliche Ebene zurückgeführt werden. Möglicherweise wirft sich ein erfolgreicher Vertriebschef noch mehr ins Zeug, wenn er bei der Jahresabschlußfeier vor allen Mitarbeitern mit dem Spruch "in manu illius plumbum aurum fiebat" (In seiner Hand wurde selbst Blei zu Gold) gelobt wird. Aufsichtsräte sollten darüber nachdenken, einem neubestellten Vorstandsvorsitzenden das Motto von Bernhard von Clairvaux "Praesis, ut prosis, non ut imperes" (Steh an der Spitze, um zu dienen, nicht um zu herrschen) mit auf den Weg zu geben. Dies wäre eine Basis für Corporate Governance.
Managern, die Akzente setzen wollen durch Bildung und Wortgewandtheit, kann die originelle Schrift empfohlen werden. Die Lektüre macht Spaß und weckt alte Erinnerungen bei allen, die als Schüler einst über Cäsar, Cicero und Ovid brüten mußten und heute entspannt die Zitatensammlung lesen dürfen.
ROBERT FIETEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Zitate und Sentenzen für Führungskräfte - Von Cäsar bis Seneca
Roman Leuthner: Latein für Führungskräfte. Die 500 berühmtesten Zitate. Linde Verlag, Wien 2004, 160 Seiten, 18 Euro.
Die Manager in immer mehr deutschen Unternehmen sprechen heute perfekt "denglisch". Sie eilen von Meeting zu Meeting, versenden Messages, haben coole Ideen und erfinden sexy Produkte, die roundabout xy Euro kosten. Amerikanismen überfluten die Unternehmen. Es geht auch ohne derartige Verschlimmbesserungen der Sprache, meint der gelernte Wirtschaftsjournalist Roman Leuthner. Seine Empfehlung lautet: Rückbesinnung auf die europäische Kultur der Aufklärung, auf die Ästhetik und Harmonie der Sprache - und ihre Wurzeln: Latein, sic!
Daraus nun zu schließen, gestreßte Manager sollten ihre alten Lateinbücher, sofern diese überhaupt noch vorhanden sind, aus dem Bücherschrank hervorholen und wie Pennäler Vokabeln und Grammatik pauken, wäre jedoch überzogen. Es reicht, die von Leuthner gebaute Brücke hin zu alten lateinischen Weisheiten zu nutzen, die nichts von ihrer Aktualität und Gültigkeit verloren haben. Der Autor hat sorgfältig weit mehr als 400 bekannte Zitate und Sentenzen unter anderem von Cäsar, Cicero, Ovid, Seneca und Sallust für typische Situationen im Manageralltag ausgewählt, diese übersetzt und mit Quellenangaben versehen.
Leuthner nennt passende Gelegenheiten (Lob und Tadel von Mitarbeitern, Streitgespräche und Diskussionen, Entschuldigung für Managementfehler, Verhandlungen mit Geschäftspartnern), bei denen ein Manager diese im richtigen Moment anbringen kann. Mit Hinweisen wie "Tempus fugit" von Vergil, "Carpe diem" von Horaz oder "Hic et nunc" kann ein Chef elegant auf den Zeitdruck in einem dahindümpelnden Projekt hinweisen. Mit Sentenzen wie "Per aspera ad astra" oder "Labor omnia vincit" läßt sich in schwierigen Arbeitssituationen die Motivation ankurbeln. Ein unsachliches Argument in einer hitzigen Diskussion mit dem Spruch "Si tacuisses, philosophus mansisses" (Hättest du geschwiegen, wärst du Philosoph geblieben) zu kontern, kann einem Gegner die Sprache verschlagen. "Pacta sunt servanda" von Cicero ist in Nachverhandlungen ein guter Einstieg zur Abwehr von Preisnachlässen. Mit dem Argument "Carum est quod rarum est" (Teuer ist, was selten ist) lassen sich vermeintlich hohe Preise für kundenspezifische Spezialanfertigungen rechtfertigen. Mit dem Hinweis "Argumenta plus quam testes valent" (Tatsachen gelten mehr als Zeugen) kann ein eskalierender, emotionaler Streit zwischen Kollegen wieder auf eine sachliche Ebene zurückgeführt werden. Möglicherweise wirft sich ein erfolgreicher Vertriebschef noch mehr ins Zeug, wenn er bei der Jahresabschlußfeier vor allen Mitarbeitern mit dem Spruch "in manu illius plumbum aurum fiebat" (In seiner Hand wurde selbst Blei zu Gold) gelobt wird. Aufsichtsräte sollten darüber nachdenken, einem neubestellten Vorstandsvorsitzenden das Motto von Bernhard von Clairvaux "Praesis, ut prosis, non ut imperes" (Steh an der Spitze, um zu dienen, nicht um zu herrschen) mit auf den Weg zu geben. Dies wäre eine Basis für Corporate Governance.
Managern, die Akzente setzen wollen durch Bildung und Wortgewandtheit, kann die originelle Schrift empfohlen werden. Die Lektüre macht Spaß und weckt alte Erinnerungen bei allen, die als Schüler einst über Cäsar, Cicero und Ovid brüten mußten und heute entspannt die Zitatensammlung lesen dürfen.
ROBERT FIETEN
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