Das vorliegende Buch zu Struktur und Entstehungsbedingung Lateinamerikas in der deutschen Presse basiert auf einer in dieser Dimension bis heute nicht vorhandenen empirischen Grundlage. Die Studie basiert auf 21.929 Beiträgen, von denen mithilfe einer geschichteten Stichprobe 4.164 in die Analyse einbezogen, ausgewertet und mit Korrespondenten-Interviews kombiniert wurden. Sie beleuchtet die Auswahlkriterien und Mechanismen der Berichterstattung zu Lateinamerika und füllte eine Forschungslücke zu einem Thema, das außenpolitisch extrem relevant ist. Das Buch betrachtet Themen und Merkmale des Mediendiskurses in kombinierter Form, stellt Länderprofile dar und sucht nach theoretischen Erklärungen für die Bildkonstruktionen. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass es das Lateinamerikabild in der deutschen Presse nicht gibt, sondern sich eine Perzeption nach Ländern und Landesgruppen ausdifferenziert lässt. Die Forschungsarbeit ist über das Fachgebiet Medien- und Kommunikationswissenschaft hinaus interessant und bedeutet einen Gewinn für die Lateinamerikaforschung in Deutschland.
"... Grundsätzlich ist die Publikation leicht lesbar und gut verständlich. ... Zusammenfassend schließt die Arbeit eine wichtige Forschungslücke in dem relativ selten beachteten Forschungszweig der Auslandsberichterstattung, vor allem mit Blick auf Lateinamerika. Die präzise und detaillierte methodische Herangehensweise ist beachtenswert, während der Theorieteil meines Erachtens ein Update und die Darstellung der empirischen Ergebnisse eine Kürzung vertragen würden." (Dr. Julia Lönnendonker, in: Publizistik, Jg. 67, 2022)