Ich muss gestehen, dass ich das Buch im Vorfeld gar nicht gekannt habe und somit zunächst recht skeptisch war, ob ich es tatsächlich lesen möchte. Da es mir jedoch schon empfohlen wurde und die Kurzbeschreibung ebenfalls nicht schlecht klang, habe ich mich dann doch entschlossen, dem Buch eine
Chance zu geben. Obwohl ich die Thematik von Anfang an mochte, waren meine Erwartungen dennoch nicht…mehrIch muss gestehen, dass ich das Buch im Vorfeld gar nicht gekannt habe und somit zunächst recht skeptisch war, ob ich es tatsächlich lesen möchte. Da es mir jedoch schon empfohlen wurde und die Kurzbeschreibung ebenfalls nicht schlecht klang, habe ich mich dann doch entschlossen, dem Buch eine Chance zu geben. Obwohl ich die Thematik von Anfang an mochte, waren meine Erwartungen dennoch nicht allzu hoch, von daher konnte ich nur positiv überrascht werden - und das wurde ich auch.
Sophie McKenzie beschreibt die Geschichte sehr eindringlich und behandelt die Themen Entführung und Adoption sensibel. Die Dialoge sind gelungen, die Figuren werden ausführlich beschrieben und die jeweiligen Familiensituationen werden so beschrieben, dass keine Fragen übrig bleiben. Stellenweise verlief mir die Geschichte jedoch zu glatt. An sich wird der Weg zur Wahrheit recht glaubwürdig geschildert, allerdings verlief mir vieles zu reibungslos und komischerweise war auch immer sofort Hilfe zur Stelle, wenn Lauren und Jam diese am meisten brauchten. Ich hätte es noch weitaus spannender und authentischer gefunden, wenn den beiden Jugendlichen noch mehr Stolpersteine in den Weg gelegt worden wären, sodass man noch mehr mit ihnen hätte mitfiebern können, doch leider war dies nicht gegeben.
Die Figuren fand ich von Anfang an sehr interessant. Lauren muss für ein Schulprojekt über sich selbst schreiben und weiß nicht, wo sie anfangen soll. Auf einer Seite über vermisste Kinder findet sie dabei ein Foto, welches ihres sein könnte. Sie kann dies alles nicht glauben und versucht mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren, was sich jedoch zunächst als schwierig herausstellt. Bei ihrer Suche nach Antworten erhält sie Hilfe von ihrem besten Freund Jam, der immer zu ihr steht und mehr für sie empfindet, als beide wahrhaben wollen. Während Jam oft vernünftiger rüberkommt, ist Lauren oftmals naiv, aber immer mit vollem Herzen dabei. Die Suche nach ihrer wahren Familie und die Suche nach Antworten, was ihre Adoptiveltern getan haben, wird spannend erzählt, weist aber auch oft minimale Logikfehler auf. Es geht einfach zu schnell, wenn es darum, die nötigen Antworten und Adressen zu finden. Wenn man bedenkt, wie viele Jahre andere Menschen nach ihrer wahren Identität und Familie suchen müssen, ist dies hier schon fast der reinste Kinderkram. Dennoch haben mir die Figuren dabei mehr als gut gefallen. Jede Figur ist recht speziell, viele jedoch auch sympathisch, manchmal auch anstrengend. So mochte ich Lauren wirklich gern, jedoch fand ich sie manchmal auch recht anstrengend, was wohl hauptsächlich auch an ihrem Alter lag.
Etwas enttäuscht bin ich vom Ende. Die Geschichte endete viel zu plötzlich und viel zu harmonisch. Ich finde es ja immer schön, wenn man sich auf etwas einigt und daran auch festhalten möchte, hierbei fand ich es jedoch ein wenig zu aufgesetzt, wenn man den bisherigen Verlauf der Geschichte noch einmal Revue passieren lässt. Dazu ist die Geschichte eigentlich in sich abgeschlossen, sodass normalerweise kein zweiter und dritter Band nötig wären. Dennoch bin ich gespannt, wie es mit Lauren und Co. weitergeht und werde sicherlich einen Blick in die Bücher hineinwerfen, sofern die Bücher weiterhin ins Deutsche übersetzt werden.
Es ist wirklich schade, dass man das Buch in Deutschland bislang nicht so wirklich wahrgenommen hat, denn eigentlich besitzt die Geschichte alles, was ein gutes Jugendbuch ausmacht: Spannung, viele Wendungen, sympathische und vielseitige Figuren, ein interessanter Plot und ein guter Schreibstil, von daher hoffe ich, dass das Buch noch ein paar Anhänger finden wird.