Romano Guardini legte bereits zu Beginn seiner akademischen Laufbahn in Bonn und Berlin den Boden für seine berühmten Vorlesungen, die leider in der Regel nicht erhalten sind. Doch neu aufgetauchte Mitschriften von 1922 bis 1927 erlauben nun erstmals einen Blick in die „Werkstatt“ des großen Lehrers, der die Welt christlich anzuschauen lehrte: „Es ist ein Blick, der eingebettet ist in das mir nahestehende Leben, näherstehend als alle Wissenschaften. Das eigentliche Ethos dieser Weltanschauung besteht in der Lauterkeit des Blicks. Es muß ein glutvoller Blick sein, doch getragen von einer schauenden Glut, nicht einer Glut des Tuns, denn diese trübt, nur die Glut des Schauens, der Liebe, ist klar.“ Abrundend kommen erstmals hinzu Aufzeichnungen von Josef Weiger aus Mooshausen, der seinen lebenslang besten Freund wunderbar porträtiert. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, geboren in der Oberpfalz/Bayern, Studium der Philosophie, Germanistik und Politischen Wissenschaft an der LMU München und der Univ. Heidelberg, Promotion und Habilitation an der LMU München; Ehrenpromotion in Theologie 1996; 1993-2011 Lehrstuhl für Religionsphilosophie und vergleichende Religionswissenschaft an der TU Dresden, seit 2011 Vorstand des Europäischen Instituts für Philosophie und Religion (EUPHRat) an der Phil.-Theol. Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz bei Wien.