Was hält zwei Menschen zusammen? Wie können sie Träume verwirklichen? Eine Zweierbeziehung auf der Kippe: Clara und Marek gelingt es trotz viel guten Willens nicht, einen gemeinsamen Weg im Alltag zu finden. Nach einem weiteren misslungenen Neuanfang sieht die Protagonistin keinen anderen Ausweg, als den geliebten Menschen, ohne den und mit dem ein Leben nicht möglich scheint, umzubringen. Clara zieht sich während der Pandemie mit Freunden in ein Bergdorf zurück und erzählt ihnen die Geschichte dieses Mordes. Der bleibt ebenso doppelsinnig wie die geisterhafte Erscheinung des Totgeglaubten, der im zweiten Teil der Novelle eine Stimme bekommt. Endgültiger Abschied? Verarbeitungsversuch? Auferstehung? Symbolische Tilgung von Schuld? Kollektive Täuschung? Mit rasanten Wendungen und Perspektivwechseln erzählen verschiedene Menschen, wie aus ihrer Sicht das Verschwinden eines Menschen zu erklären wäre. Dabei bringen sie Themen ein, die uns alle betreffen: die Verantwortung gegenüber der Umwelt, Utopien und deren Realisierung, die Frage nach einem respektvollen Umgang miteinander und mit der Welt. Eine Liebesgeschichte mit unerwarteten Wendungen, in der nicht alle Fragen eine Antwort finden, die dafür aber umso eindringlicher die menschliche Kraft des Erzählens thematisiert.