„Lavendel-Grab“ von Carine Bernard, erschienen in Verlag KNAUR 2022, ist schon der vierte Krimi um die sympathische Kommissarsanwärterin Lilou Braque. Ihr letztes Praktikum für die Ausbildung zur Commissaire in dem kleinen Städtchen Carpentras in der Provence geht dem Ende entgegen. Lilou ist
traurig, die Provence verlassen zu müssen, um in Paris eine adäquate Stelle zu besetzen.
Sie hat im…mehr„Lavendel-Grab“ von Carine Bernard, erschienen in Verlag KNAUR 2022, ist schon der vierte Krimi um die sympathische Kommissarsanwärterin Lilou Braque. Ihr letztes Praktikum für die Ausbildung zur Commissaire in dem kleinen Städtchen Carpentras in der Provence geht dem Ende entgegen. Lilou ist traurig, die Provence verlassen zu müssen, um in Paris eine adäquate Stelle zu besetzen.
Sie hat im Kommissariat an spannenden Fällen erfolgreich gearbeitet, ihren kanadische Freund, den Restaurantbesitzer Simon, kennengelernt, mit ihrem Chef Demoireau zu einem guten Arbeitsstil gefunden oder anders gesagt, sie hat in der Provence Wurzeln geschlagen.
Doch allzu lange kann sie gar nicht über alles nachdenken, weil eine deutsche Studentin auf der Polizeiwache erscheint, die ihren Kollegen aus der Bibliothek vermisst meldet, „der zuletzt an einer alchemistischen Handschrift aus dem 17. Jahrhundert gearbeitet hat. Der Legende nach enthält sie das Rezept für ein lebensverlängerndes Elixier – doch schon die Verfasser, zwei Brüder, sind über ihre Entdeckung in einen mörderischen Streit geraten. Bis heute soll es in ihrem verfallenen Haus spuken.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages)
Die Handschrift gehört der exzentrischen Apothekerin Madame Forléans, der es gestohlen wurde. Das Diebesgut konnte sicher gestellt werden, auch das alte Buch. Als letzter hatte Commandant Pouffin damit gearbeitet, der krank ist. In seinem Schreibtisch werden sie fündig. Als Blut am Buch entdeckt wird, nimmt sich Guillaume Mistral, der Kriminaltechniker, der Sache an. Die Geheimschrift weckt sein Interesse und er versucht sich an der Entschlüsselung.
Als der vermisste Phil, in dem im Buch beschriebenen Haus, das mittlerweile eine malerische Ruine ist, entdeckt wird, gibt einen neuen Fall, der gar nicht so einfach zu lösen ist. Die Handschrift war das letzte Buch mit dem der Tote gearbeitet hat. Er sollte es für die Apothekerin übersetzen.
Lilou ist sehr motiviert bei der Aufklärung des Mordfalls und begibt sich nach einem Streit mit Simon noch am späten Abend allein zur Ruine, um den im Buch erwähnten blauleuchtenden Thymian bei Mondlicht zu sehen. Doch als sie ihn entdeckt passiert es – sie wird niedergeschlagen. Das ist aber nicht die letzte Überraschung für Lilou.
Die Geschichte, Caterine Bernard sehr flüssig und informativ erzählt, fesselt den Leser von Beginn an. Ihr Schreibstil ist mitreißend und die Beschreibungen von Landschaften und Restaurants in der Provence machen Appetit auf mehr. Die handelnden Personen sind so gut beschrieben und charakterisiert, dass ich mir sie genau vorstellen kann.
Die Auflösung des Falls ist verblüffend und in sich stimmig. Der Krimi lässt sich flüssig lesen und die Spannung steigt stetig an, bis zu einem Ende, mit dem ich nicht gerechnet habe. Auch für Lilou hält die Geschichte noch eine Wendung bereit, die auch sie überrascht und freut.
„Lavendel-Grab“ ist allen Krimi- und Südfrankreichfans unbedingt zu empfehlen. Carine Bernard hat einen spannenden Krimi mit überraschenden Entwicklungen, authentischen Charakteren und noch mehr savoir-vivre verfasst. Ich freue mich schon auf neue Fälle mit Lilou Braque.