Das Jagdbuch des Roi Modus – so nannte Henri de Ferrières sein Buch über das Waidwerk, das er um 1370 mit profunder Kenntnis verfaßte. Der normannische Edelmann, der erst im hohen Alter das Schwert mit der Feder vertauschte, schuf damit das älteste Jagdtraktat in französischer Sprache, das seitdem vielfach kopiert worden war. Vermutlich wurde unsere Handschrift für Herzog Philipp den Guten von Burgund geschaffen, den dritten der großen Burgunderherzöge, die ein Reich zusammenführten, das an Reichtum und Macht alle anderen übertraf. Wer war König Modus? Der Autor wollte die Autorität seines Textes unterstreichen und seine Leser fesseln. Deshalb legte er sein Werk nach Art der griechischen Philosophen als Zwiegespräch zwischen Lehrer und Schüler über die Jagd an; der Lehrer ist dabei die allegorische Figur des Königs Modus. 56 lebendige Miniaturen Besondere Bedeutung kommt den Miniaturen unserer 1455 in Burgund geschaffenen Handschrift zu. Mit ihrem reichen Goldschmuck haben sie nicht nur die Aufgabe, die textlichen Anweisungen anschaulich zu verdeutlichen, sondern verherrlichen auch den Glanz des adeligen Lebensstils. Sie bestechen durch ihre Lebendigkeit, die gekonnte Wiedergabe der Tiere und die Authentizität der prächtigen Kleidung. Die enge Verbindung mit der Natur wurde von den Buchmalern gefordert, da höchster Wert auf die Authentizität der Darstellungen gelegt wurde. Somit zeigt sich hier flämische Kunst, geschaffen für einen hochadeligen Fürsten, in höchster Vollendung.
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