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Künstliche Intelligenz ist unsere unausweichliche Zukunft. Wird sie uns ins Verderben stürzen oder zur Weiterentwicklung des Homo sapiens beitragen?
Die Nobelpreis-Schmiede Massachusetts Institute of Technology ist der bedeutendste technologische Think Tank der USA. Dort arbeitet Professor Max Tegmark mit den weltweit führenden Entwicklern künstlicher Intelligenz zusammen, die ihm exklusive Einblicke in ihre Labors gewähren. Die Erkenntnisse, die er daraus zieht, sind atemberaubend und zutiefst verstörend zugleich.
Neigt sich die Ära der Menschen dem Ende zu? Der Physikprofessor Max
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Produktbeschreibung
Künstliche Intelligenz ist unsere unausweichliche Zukunft. Wird sie uns ins Verderben stürzen oder zur Weiterentwicklung des Homo sapiens beitragen?

Die Nobelpreis-Schmiede Massachusetts Institute of Technology ist der bedeutendste technologische Think Tank der USA. Dort arbeitet Professor Max Tegmark mit den weltweit führenden Entwicklern künstlicher Intelligenz zusammen, die ihm exklusive Einblicke in ihre Labors gewähren. Die Erkenntnisse, die er daraus zieht, sind atemberaubend und zutiefst verstörend zugleich.

Neigt sich die Ära der Menschen dem Ende zu? Der Physikprofessor Max Tegmark zeigt anhand der neusten Forschung, was die Menschheit erwartet. Hier eine Auswahl möglicher Szenarien:

- Eroberer: Künstliche Intelligenz übernimmt die Macht und entledigt sich der Menschheit mit Methoden, die wir noch nicht einmal verstehen.

- Der versklavte Gott: Die Menschen bemächtigen sich einer superintelligenten künstlichen Intelligenz und nutzen sie, um Hochtechnologien herzustellen.

- Umkehr: Der technologische Fortschritt wird radikal unterbunden und wir kehren zu einer prä-technologischen Gesellschaft im Stil der Amish zurück.

- Selbstzerstörung: Superintelligenz wird nicht erreicht, weil sich die Menschheit vorher nuklear oder anders selbst vernichtet.

- Egalitäres Utopia: Es gibt weder Superintelligenz noch Besitz, Menschen und kybernetische Organismen existieren friedlich nebeneinander.

Max Tegmark bietet kluge und fundierte Zukunftsszenarien basierend auf seinen exklusiven Einblicken in die aktuelle Forschung zur künstlichen Intelligenz.
Autorenporträt
Tegmark, Max
Max Tegmark wurde 1967 in Schweden geboren. Er studierte am Royal Institute of Technology in Stockholm sowie an der University of California, Berkeley, und ist Professor für Physik am Massachusetts Institute of Technology. Tegmark ist Mitglied der American Physical Society und der wissenschaftliche Leiter des Foundational Questions Institute. Er hat zwei Söhne.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.01.2018

Vergessen wir die Roboter
Max Tegmark zur Zukunft Künstlicher Intelligenz

Die Informationen dieses Textes sind auf besondere Weise abgespeichert - in gedruckten Buchstaben auf Papier. Lesen Sie diesen Text, werden diese Informationen in einem anderen, neuronalen Medium verarbeitet. Sie könnten den Artikel in einer E-Mail verschicken, wodurch die Informationen elektrische Ladungen im Arbeitsspeicher Ihres Rechners werden, dann vielleicht Radiowellen in einem W-Lan-Netzwerk, dann Laserpulse in einem Glasfaserkabel - und dann womöglich sogar wieder bedrucktes Papier, wenn der Empfänger entscheidet, sie auszudrucken. Der springende Punkt ist: Auf das materielle Substrat der Information kommt es unter dieser Perspektive nicht an, wie der Physiker Max Tegmark in seinem Buch "Leben 3.0" betont. Ambitionierter ist, wenn er diese Unabhängigkeit vom materiellen Substrat auch für das Lernen behauptet. Und was für die Verarbeitung von Informationen und das Lernen gilt, sollte auch für intelligentes Verhalten in Anschlag zu bringen sein. Zwar haben wir uns daran gewöhnt, Intelligenz in biologischen Organismen realisiert zu sehen, aber für Tegmark ist sie einfach eine bestimmte Art der Informationsverarbeitung, die letztlich von Elementarteilchen bewerkstelligt wird. Weswegen es für ihn auch keiner Aussage der Physik widerspricht, dass man intelligente Maschinen konstruieren kann. Auch solche Maschinen, die in jeder Hinsicht intelligenter sind als wir.

Die Diskussion über Künstliche Intelligenz (KI) läuft auf Hochtouren, im Grunde geht es tatsächlich um mehrere Konzepte von KI. Tegmark scheidet sie voneinander und geht darauf ein, was für ihn in naher Zukunft absehbare Entwicklungen auf diesem Feld sind: Computerprogramme, die in fast jeder Wirtschaftsbranche und jedem Verwaltungsbereich menschliche Arbeitsplätze ersetzen, ergänzen und neue Berufsprofile entstehen lassen werden.

Ausführlich geht Tegmark dabei auch auf Sicherheitsaspekte ein: Software muss in seinen Augen sicherer und stabiler werden. Autonome oder teilautonome Waffen sind ein eigenes Thema, dem sich Tegmark widmet. Er plädiert für ein Abkommen ähnlich denjenigen, auf die sich die Weltgemeinschaft im Bereich der biologischen und chemischen Waffen verständigt hat. Die Vereinten Nationen streiten gerade darüber.

Ein großer Abschnitt des Buchs beschäftigt sich mit der Frage, wie wir mit Computern zurechtkommen könnten, die in jeder Hinsicht unserem Gehirn mindestens ebenbürtig sind. Wenn also etwas entsteht, was gelegentlich als "Superintelligenz" bezeichnet wird und wofür KI-Fachleute schlicht den Begriff "Allgemeine Künstliche Intelligenz" eingeführt haben. Tegmark gesteht sofort zu, was auch die führenden Forscher auf dem Feld der Künstlichen Intelligenz immer wieder betonen: Niemand weiß, wie - ausgehend von bestehenden Methoden - der Weg zur Realisierung einer solchen Allgemeinen KI aussehen könnte. Einige Experten halten eine solche Realisierung in der Mitte oder in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts für möglich, andere schließen das kategorisch aus..

Tegmark kommt auch auf die immer wieder traktierte Frage, ob eine Maschine Bewusstsein haben kann. Für ihn lenkt sie eher von relevanten Fragen zur KI ab: "Wenn Sie von einem fahrerlosen Auto über den Haufen gefahren werden, wird es für Sie keine Rolle spielen, ob es sich subjektiv bewusstseinsfähig fühlt. Auf dieselbe Weise beeinträchtigt uns Menschen das, was eine superintelligente KI macht, und nicht das, was sie subjektiv fühlt." Ebenso sei es mit der Frage, ob Maschinen "böse" sein könnten - nicht Bosheit ist ja das mögliche Problem, sondern auch in diesem Fall Kompetenz. Und schließlich räumt Tegmark auch mit dem Bild auf, wonach eine gefährliche Superintelligenz ein menschenähnlicher Roboter sein müsse; in seinen Augen könnte sie einfach auf einem Computer mit Internetanschluss realisiert sein. Literarische Vorbilder dafür gibt es ja zuhauf, von William Gibsons Neuromancer-Trilogie aus den achtziger Jahren bis zu Dan Browns jüngst erschienenem Buch "Origin"..

Max Tegmark, von Haus aus theoretischer Physiker, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Frage, wie Technologie und Gesellschaft interagieren. Und er tut dies nicht nur als Autor. Im Frühjahr 2014 zählte er zu den Gründern einer Denkfabrik mit dem Namen "Future of Life Institute", die sich zum Ziel gesetzt hat, gesellschaftliche Folgen des technischen Fortschritts zu analysieren. Ein Jahr später brachte er eine große Konferenz auf den Weg, auf der führende KI-Fachleute mit Ökonomen, Juristen und Tech-Unternehmern zusammentrafen. Bei Tegmark hat man es nicht nur mit einem Beobachter der technologischen Entwicklungen zu tun, er möchte auch für richtige Weichenstellungen sorgen. Sein lesenswertes Buch führt es vor Augen.

ALEXANDER ARMBRUSTER.

Max Tegmark: "Leben 3.0". Mensch sein im Zeitalter Künstlicher Intelligenz.

Aus dem Amerikanischen von Hubert Mania. Ullstein Verlag, Berlin 2017. 528 S., geb., 26,- [Euro].

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"angenehm unaufgeregt geschrieben", Der Tagesspiegel, 27.11.2017