Spätestens seit dem Sensationsfund des "Ötzi" im Spätsommer 1991 ist die frühe Nutzbarmachung des Ötztaler Gebirgsraums bekannt. Das vorliegende Buch befasst sich mit der Obergrenze der Siedlung in diesem Gebiet vom späten Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Dabei treten die vielfältigen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Verflechtungen zwischen dem Ötztal im Norden sowie dem Passeier und dem Schnalstal südlich des Alpenhauptkamms, die heute in politischer Hinsicht durch die Staatsgrenze zwischen Italien und Österreich getrennt sind, in besonderem Maße zutage. Die bedeutendsten Grundbesitzer waren in früherer Zeit der Tiroler Landesfürst, das bayerische Kloster Frauenchiemsee, das Zisterzienserstift Stams und die Kartäuser in Allerenglsberg (Schnals). Der Autor analysiert insbesondere die Rechtsstellung der Bauern und ihre Abgabeverpflichtungen gegenüber diesen Grundbesitzern, die Bevölkerungsentwicklung, die Bedeutung des Bergwerks am Schneeberg, des Verkehrsweges über das Timmelsjoch und der Schwaighofsiedlung im Lichte der neuen Forschungserkenntnisse.