Was ist aus den jüdischen Deutschen geworden, die zwar den Holocaust überlebten, aber von den Nazis aus ihrer Heimat vertrieben wurden oder sich verstecken mussten? Wie und wo haben sie überlebt? Unter welchen Bedingungen gelang es ihnen, die ja unsere ehemaligen Nachbarn oder vielleicht sogar Freunde waren, in anderen Teilen der Welt oder, nach dem Krieg, wieder in Deutschland sesshaft zu werden? Steffen Jacob, Sohn jüdisch-kommunistischer Eltern aus der ehemaligen DDR, hat über einen Zeitraum von 7 Jahren die (auffindbaren und gesprächsbereiten) Verwandten in acht Ländern auf vier Kontinenten aufgesucht und ihre Lebensgeschichten aufgenommen. Besonders interessierte ihn, wie die Menschen, nachdem die Frage des Überlebens nicht mehr akut war, ihr Leben nun gestalteten. Die familiäre Nähe öffnet dabei Fenster in Lebensräume, die sonst in Biografien meistens verborgen bleiben.