In seiner Autobiographie sucht der deutschdänische Germanist sich als Kind einer Zeit von vorher unvorstellbaren Veränderungen zu begreifen. Von Großeltern mitgeprägt, die geistig noch im 19. Jahrhundert wurzelten, bearbeitet er in sozialgeschichtlicher und psychoanalytischer Reflexion das Verhältnis zur Elterngeneration der Nazizeit, das Aufwachsen in der Adenauerzeit, die Erfahrungen mit der Studentenbewegung von 1968 und die Begegnungen mit unterschiedlichen nationalen Kulturen. Darüber hinaus setzt er sich als kritischer Beobachter seiner selbst mit den unvermeidlichen Krisen und Enttäuschungen des Lebens, mit den Ängsten und mit dem Altern auseinander. Dabei verbindet sich gesellschaftliches Engagement mit einem Unterton gelassener Melancholie. Das Buch ist aber mehr als eine Autobiographie. Es enthält auch eine aus eigener Schreiberfahrung hervorgegangene Theorie autobiographischen Schreibens und ist zugleich eine Streitschrift gegen die Kommerzialisierung des Bildungswesens