Das neue Buch von Jörg Alt beschreibt den Migrationshintergrund und Alltag von 'Illegalen' in München und zieht auf diesem Hintergrund Vergleiche zwischen der Situation von 'Illegalen' in Leipzig, München und anderen Orten Deutschlands. Alt setzt Erkenntnisse aus seiner mehrjährigen Feldarbeit in Beziehung zu anderweitig erfolgter migrationstheoretischer Forschungsarbeit und fragt, wo Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen legaler und illegaler Migration bzw. illegaler Arbeits- und Fluchtmigration bestehen.Das Buch appelliert an Gesellschaft und Politik, die Fakten nüchtern zur Kenntnis zu nehmen, damit hier stattfindende Bewegungen nicht noch weiter in den Untergrund abgedrängt werden und vorhandene Schatten- und Parallelgesellschaften sich nicht verfestigen. "Leben in der Schattenwelt" enthält schließlich weitere Vorschläge und Begründungen für konzeptionell alternative Ansätze zum Umgang mit illegaler Migration und illegalem Aufenthalt sowie eine Bestandsaufnahme der deutschen Zuwanderungsdebatte.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Die "mannigfaltige Wirklichkeit" setzt Pater Jörg Alt in seinem Buch zum Thema Migrationspolitik der allgemein vorherrschenden "sensationslüsternen Wahrnehmung" entgegen, stellt Cornelia Schmalz-Jacobsen fest. Auf der Basis von "umfangreichem Erfahrungsmaterial" zeige der Autor, dass hinter dem nüchternen Begriff "Migration" immer das "pralle Menschenleben" stehe. Die Rezensentin beschränkt sich leider darauf, den Inhalt des Buches wiederzugeben, doch immerhin lockt ihr die Schilderung deutscher "Dienstleistungszentren", wo illegal Eingereiste vom gefälschten Pass bis zur Scheinehe alles haben können, was sie bezahlen, ein Urteil ab: "Eindrucksvoll" findet sie es, wie der Pater die "Behördengänge" der sans papiers in den verschiedenen Städten beschreibt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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