Wie lebten die Berliner mit der Mauer? Wie arrangierten sie sich mit dem Monstrum aus Beton? Wie sah der Alltag aus an dem undurchdringlichen Bauwerk, das die Stadt über Jahrzehnte teilte? Die Bilder von Matthias Hoffmann entlang der Berliner Mauer entstanden zwischen 1984 und 1989 und zeigen die ganze Unmenschlichkeit der Teilung, mit der die Menschen dieser Stadt umgehen mussten - und auch die Skurrilität, die sich mitunter aus dem Alltag gewordenen "Mauerdasein" ergab. Nach der Öffnung der Grenze begann der Autor eine umfangreiche Recherche in Verbindung mit seinen Aufnahmen. Über das Internet forderte er dazu auf, Gedanken, Geschichten oder Erlebnisse zu den einzelnen Fotos aufzuschreiben. Die Resonanz ist bis heute überraschend groß, und so entstand ein umfangreiches "Archiv der Erinnerungen" - ein faszinierendes zeitgeschichtliches Dokument, das zugleich Einblick gibt in das persönliche Schicksal von Berlinern, die auf beiden Seiten der Mauer getrennt voneinander leben mussten.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.06.2000Mauer im Wald
Eine Mauer, die spazieren geht: Für den Landart-Künstler Andy Goldsworthy bilden die steinernen Gebilde keine starren Grenzen, die Grundstücke trennen oder gar Frontlinien zwischen verfeindeten Nachbarn bilden. Goldsworthy macht die Mauern beweglich und lebendig – er schickt sie auf Wanderschaft. Sie laufen über Hügel und Täler, tauchen in Seen ein und legen sich in üppigen Kurven um die Baumstämme eines Waldes. Aus der Schlangenform von Goldworthys Mauern spricht „Respekt vor der Priorität der Bäume, die vor ihnen da waren”, meint der Kunstkritiker Kenneth Baker. Goldworthys 760 Meter lange Steinmauer im Skulpturenpark des Storm King Art Center im Staat New York ist die Hauptattraktion seines Buches mit dem einfachen Titel Mauer, das bei Zweitausendeins erschien (60 Farbfotos, 94 S. , 33 Mark).
ajh/Foto: Verlag
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
Eine Mauer, die spazieren geht: Für den Landart-Künstler Andy Goldsworthy bilden die steinernen Gebilde keine starren Grenzen, die Grundstücke trennen oder gar Frontlinien zwischen verfeindeten Nachbarn bilden. Goldsworthy macht die Mauern beweglich und lebendig – er schickt sie auf Wanderschaft. Sie laufen über Hügel und Täler, tauchen in Seen ein und legen sich in üppigen Kurven um die Baumstämme eines Waldes. Aus der Schlangenform von Goldworthys Mauern spricht „Respekt vor der Priorität der Bäume, die vor ihnen da waren”, meint der Kunstkritiker Kenneth Baker. Goldworthys 760 Meter lange Steinmauer im Skulpturenpark des Storm King Art Center im Staat New York ist die Hauptattraktion seines Buches mit dem einfachen Titel Mauer, das bei Zweitausendeins erschien (60 Farbfotos, 94 S. , 33 Mark).
ajh/Foto: Verlag
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de