Abhängigkeiten sind Rahmenbedingungen gesellschaftlicher Lebensläufe. Sie sind grundsätzlich variabel. Der behinderte Mensch ist jedoch aufgrund seines erhöhten Hilfebedarfs oft Bezügen ausgesetzt, die er nicht frei wählt und nicht aus eigenen Kräften zu steuern vermag. Je mehr Grundprinzipien und pädagogische Konzepte zur selbst bestimmten Lebensführung entwickelt wurden, desto mehr rückt die Frage in den Vordergrund, wie das Leben eines geistig behinderten Menschen im Rahmen bestehender Abhängigkeiten aussehen kann und inwieweit diese mit den Leitprinzipien der Behindertenhilfe verbunden werden können. Mit dieser Diplomarbeit wird sich mit der der Eigentümlichkeit der behinderungsbedingten Abhängigkeit auseinandergesetzt und dargestellt, welche Auswirkungen diese auf die gesamte Lebenswelt eines geistig behinderten Menschen hat. Welchen Stellenwert nimmt das soziale Umfeld in diesem Kontext ein und in welchem Maße kann Normalität trotz bestehender Hilfebedürftigkeit erreicht werden?