Ausgehend von den Erfahrungen seiner Elterngeneration, schildert Johann Figl die Geschichte seiner Familie und der mit Leopold Figl, Österreichs erstem Nachkriegs- Bundeskanzler, gemeinsamen Vorfahren. Als Widerstandskämpfer war Johann Figls Vater zu Zwangsarbeit in Strafgefangenenlagern und im KZ Dachau verurteilt. Die Mutter musste aufgrund der zwangsweisen Versteigerung von Haus und Landwirtschaft in der NS-Zeit Arbeit und Unterkunft bei Verwandten suchen. Und auch nach dem Krieg begegneten nicht wenige Zeitgenossen der Familie mit Geringschätzung, wie Johann Figl schon in jungen Jahren erfahren sollte. Später konnte er als Religionswissenschaftler in den Diskurs der wichtigsten geistesgeschichtlichen Strömungen eintreten und deren Protagonisten unmittelbar erleben, sei es im Dialog mit Vertretern verschiedener Religionen oder auch in der Begegnung mit dem Atheismus. Dieses Buch eröffnet spannende Einblicke in unsere jüngere Geschichte und bietet wichtige Erkenntnisse zur Deutung jener Epoche, die Europa nach 1945 so nachhaltig geprägt hat.