Mit seinem 1767 fertiggestellten satirischen Roman gilt Lawrence Sterne als ein früher Wegbereiter der literarischen Moderne. Mit kühnen Sprüngen in der zeitlichen Abfolge, einer höchst eigenwilligen Typografie und labyrinthischen Abschweifungen wird das Leben des jungen Tristram Shandy, seines Vaters Walter und seines Onkels Toby erzählt. Toby, einstmals Soldat, beschäftigt sich mit dem Nachstellen berühmter Schlachten im häuslichen Garten, wenn er nicht vergebens um die Witwe Wadman wirbt. Daneben geht es u. a. um Komplikationen bei der Geburt von Tristram, grotesk-philosophische Exkurse, eine Reise nach Frankreich und Italien und nicht zuletzt um eine intensive Einführung in die Festungsbaukunst der Epoche.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Jens Bisky hätte nicht damit gerechnet, dass ein Hörspiel zu Tristram Shandy so gut gelingen kann. Aber Regisseur Karl Bruckmayer weiß genau, was er tut, versichert der Kritiker, der staunt, wie hier gestrichene Seiten durch Reißgeräusche intoniert werden, mit Mikrofonen Rückkopplungen erzeugt werden oder Hörerfragen eingebunden werden. Auch die Leistung des Sprecherensembles ist lebensnahe und grandios, lobt der Rezensent. Dazu die Übersetzung von Michael Walter und die Musik von Robert Coyne, Chris Cutler und Robert Forster - für den Kritiker ist dieses Hörspiel ein Ereignis.
© Perlentaucher Medien GmbH
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