Die farbstarken Gemälde und kraftvollen Holzschnitte der 'Brücke' gelten heute als Inbegriff des deutschen Expressionismus. Das Hauptanliegen der Mitglieder war jedoch das Übernehmen einer sozialen Funktion. Meike Hoffmann untersucht das Gruppengeschehen am Beispiel der Geschäfts- und Ausstellungsgrafik.Die 'Brücke'-Gründer verstanden ihr Schaffen als untrennbares Ganzes, das aus einem ästhetischen, sozialen und wirtschaftlichen Bewusstsein entsteht. Meike Hoffmann zeigt die sinn- und einheitsstiftenden Funktionen von Organisationsform, Vermittlungsstrategie, Lebens- und Arbeitsweise. Die Gruppe versuchte u. a. die Direktiven des wilhelminischen Kunstbetriebs zu umgehen. Mit dieser Einordnung in den kulturpolitischen Kontext lässt sich die Gruppe treffender als bisher von anderen Künstlervereinigungen der Zeit unterscheiden.Die Geschäfts- und Ausstellungsgrafik der 'Brücke', die zwischen 1905 und 1913 von den Mitgliedern gestaltet wurde, bildet die Grundlage der Untersuchung. DieZusammenschau aller Grafiken (Einladungen, Plakate u. a.) zeigt die wechselseitigen Beziehungen untereinander, wodurch die Doppelexistenz der Mitglieder als Künstler und Kulturreformer offensichtlich wird.Ein neu bearbeitetes Werkverzeichnis mit ausführlichen Kommentaren zu den einzelnen Blättern ergänzt den Text.