Bakterien spielen eine wichtige Rolle im Plankton von Gewässern als Konsumenten des partikulären und gelösten organischen Materials. Sie sind eingebunden in mikrobielle Nahrungsnetze, durch welche Energie und Nährstoffe an höhere trophische Ebenen weitergeleitet werden. Lange Zeit wurden die planktischen Bakterien weitgehend als Einheit betrachtet, z.B. im Zusammenhang mit biogeochemischen Prozessen in aquatischen Systemen. Durch die Entwicklung von kultivierungsunabhängigen molekularbiologischen Identifizierungsmethoden wurde dieser "black box" Ansatz jedoch zunehmend durch eine Perspektive ergänzt, welche die spezifischen ökologische Funktionen und Strategien verschiedener Mikroorganismen - auch in ihrer Rolle innerhalb der Nahrungsnetze - stärker betont. In seiner Habilitationsschrift beschreibt der Autor seinen eigenen konzeptionellen und methodologischen Beitrag zu diesem neuen Forschungsgebiet als "...(prinzipiell unvollständiges) Mosaik einzelner 'Schnappschüsse', deren gemeinsames Motiv, die mikrobielle Populationsökologie, erst in Ansätzen zu erkennen ist."