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Was ist Leben? Kann man Leben nach dem Vorbild einer Maschine begreifen? Ist Leben bloße Chemie? Oder machen Wachstum und Bewegung das Leben aus? Das Verhältnis zum Lebendigen ist heute zwiespältig geprägt: Ehrfurcht vor dem Leben ist weitgehend der Überzeugung gewichen, das Leben letztlich sogar künstlich herstellen zu können. Mit dieser Haltung verflüchtigt sich nicht nur der Gedanke einer Schutzwürdigkeit des Lebendigen, sondern auch die bislang selbstverständlich angenommene Gemeinsamkeit des Menschen mit allem Lebendigen.

Produktbeschreibung
Was ist Leben? Kann man Leben nach dem Vorbild einer Maschine begreifen? Ist Leben bloße Chemie? Oder machen Wachstum und Bewegung das Leben aus? Das Verhältnis zum Lebendigen ist heute zwiespältig geprägt: Ehrfurcht vor dem Leben ist weitgehend der Überzeugung gewichen, das Leben letztlich sogar künstlich herstellen zu können. Mit dieser Haltung verflüchtigt sich nicht nur der Gedanke einer Schutzwürdigkeit des Lebendigen, sondern auch die bislang selbstverständlich angenommene Gemeinsamkeit des Menschen mit allem Lebendigen.
Autorenporträt
Andreas Brenner, geboren 1963, lehrt als Privatdozent Philosophie an der Universität Basel.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.03.2010

Lebensfrage

In den Erinnerungen eines Philosophen ist einmal von einem etwas schrulligen Professor die Rede. Bei den Schlussprüfungen pflegte der, sofern man sich nur hinlänglich grundsätzlichen Fragen nach unterschiedlichen Seinsweisen genähert hatte, mit dem Finger und leichtem Summen den Flug einer Fliege zu simulieren, sofern nicht ohnehin gerade eine um den Tisch kreiste: "Und was ist das?" Worauf die richtige Antwort gerade nicht war, das sei eine Fliege, sondern vielmehr ein ohne Zögern, gleichsam im Licht hervorbrechender Evidenz vorgebrachtes: "Das ist Leben!" Man darf vermuten, dass Andreas Brenner dieser Professor recht sympathisch wäre. Denn dass dem Phänomen Leben mit Merkmalskatalogen und Auflistung seiner Voraussetzungen nicht beizukommen sei, das ist die Einsicht, auf die der Basler Philosoph seinen zügig absolvierten Parcours durch Lebensfelder und Lebenstheorien zulaufen lässt. Oder gleich vollmundiger: "Festgestellt, festgezurrt, unter ein Mikroskop gespannt, erscheint das Lebendige als Schatten seiner selbst, also als tot." Denn letzten Endes ginge es dabei um Außenbeschreibungen und von solchen Beschreibungen angeleitete Techniken des Herstellens - Stichwort synthetische Biologie -, die den unverfügbaren lebendigen Kern nicht träfen. Keine Antworten also auf die Frage nach dem Leben, sondern die vor Gemeinplätzen nicht zurückschreckende Einklammerung aller "reduktionistischen" Lebensbegriffe, um sie als "Frage aller Fragen" offenzuhalten. Besonders raffiniert ist das zwar nicht, aber schließlich bestach auch des Professors einnehmende Fliegen-Methode durch Einfachheit der eingesetzten rhetorischen Mittel. (Andreas Brenner: "Leben". Reihe Grundwissen Philosophie. Reclam Verlag, Stuttgart 2009. 113 S., br., 9,90 [Euro].)

hmay

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