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Frauen in bedrängter Lage begegnen Medizinern, die sich für den Fortschritt der Geburtshilfe stark machen.In eine ferne Welt führt dies Buch den Leser. Es erzählt von der Magd Dorothea Elisabeth Junk, die ihre uneheliche Tochter dem Kindsvater vor die Tür legte, von Juliane Nolte, deren »blühende Schönheit« den »Verführer« anzog, und von der »Mohrin« Viktoria Laurenti, mit der sich ein fürstlicher Hof schmückte, bevor sie von einem adeligen Offizier ein Kind erwartete. Wie hunderte andere Frauen, die unverheiratet schwanger waren, gingen sie in das neue Göttinger…mehr

Produktbeschreibung
Frauen in bedrängter Lage begegnen Medizinern, die sich für den Fortschritt der Geburtshilfe stark machen.In eine ferne Welt führt dies Buch den Leser. Es erzählt von der Magd Dorothea Elisabeth Junk, die ihre uneheliche Tochter dem Kindsvater vor die Tür legte, von Juliane Nolte, deren »blühende Schönheit« den »Verführer« anzog, und von der »Mohrin« Viktoria Laurenti, mit der sich ein fürstlicher Hof schmückte, bevor sie von einem adeligen Offizier ein Kind erwartete. Wie hunderte andere Frauen, die unverheiratet schwanger waren, gingen sie in das neue Göttinger Universitäts-Entbindungshospital. Dort begegneten sie dem ärztlichen Direktor, der sich für den Fortschritt der Geburtshilfe stark machte, und seinen zahlreichen Studenten, die im Verlangen nach praktischer Ausbildung mit den Hebammenschülerinnen konkurrierten. Wenn die Lebensgeschichten dieser Frauen und Männer durch ihre Fremdartigkeit den Leser in den Bann ziehen, so blitzen zugleich Konfliktlinien auf, die von bestürzender Aktualität scheinen. Es geht um Liebe und Gewalt zwischen den Geschlechtern, um soziale Hilfe und Abweisung Fremder, um natürliche Geburt und operative Entbindung, um medizinische Technik und Wünsche von Patientinnen.
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Autorenporträt
Jürgen Schlumbohm, geb. 1942, ist Historiker und war u.a. am Max-Planck-Institut für Geschichte, den Universitäten Oldenburg und Göttingen sowie an der University of California und der Sorbonne tätig. Veröffentlichungen u.a.: Lebendige Phantome. Ein Entbindungshospital und seine Patientinnen 1751-1830 (2012).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Steffen Martus zeigt sich beeindruckt von Jürgen Schlumbohms Studie über das Göttinger Universitäts-Entbindungshospital zwischen 1751 und 1830. Anhand einer Fülle von Material führt der Autor für ihn die Entwicklung der Geburtshilfe vor Augen. Dabei hebt Martus vor allem den Aspekt hervor, dass es sich bei den Entbindenden meist um unverheiratete Frauen in Not gehandelt habe, die für die Mediziner willkommene Forschungsobjekte waren. Er attestiert Schlumbohm eine nüchterne, detaillierte und plastische Darstellung der Verhältnisse im Hospital. Zudem vermerkt er die Sympathie des Autors für die Frauen, die oft degradiert wurden, und deren Schicksale hier dem Vergessen entrissen werden. Sein Fazit: eine Studie frei von Spekulation, die der historischen Komplexität ihres Gegenstandes voll gerecht wird.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Die aufgezeigten Lebensgeschichten der Frauen und Männer ziehen in ihren Bann« (Lucina, Mai 2019)