Der erste Teil des Buches trägt den Titel "Helene Stöcker: Unsere Umwertung der Werte. Feministische Lebens-Liebes-Kunst". Darin sind die thematisch einschlägigsten Texte von Stöcker enthalten. Z. B.: "Unsere Umwertung der Werte" (1897), "Die Männerbewegung" (1897), "Weibliche Erotik" (1903), "Die Liebe der Zukunft" (1904 / 1920), "Zur Reform der sexuellen Ethik" (1905), "Mutterschutz und Pazifismus!" (1919) - In diesen Texten zur Frage der Emanzipation geht es um eine feministische Umwertung der Werte. Mit dieser Wendung, "Umwertung der Werte", zitiert Stöcker natürlich Nietzsche - und zeigt…mehr
Der erste Teil des Buches trägt den Titel "Helene Stöcker: Unsere Umwertung der Werte. Feministische Lebens-Liebes-Kunst". Darin sind die thematisch einschlägigsten Texte von Stöcker enthalten. Z. B.: "Unsere Umwertung der Werte" (1897), "Die Männerbewegung" (1897), "Weibliche Erotik" (1903), "Die Liebe der Zukunft" (1904 / 1920), "Zur Reform der sexuellen Ethik" (1905), "Mutterschutz und Pazifismus!" (1919) - In diesen Texten zur Frage der Emanzipation geht es um eine feministische Umwertung der Werte. Mit dieser Wendung, "Umwertung der Werte", zitiert Stöcker natürlich Nietzsche - und zeigt sich als eine der ersten bedeutenden Nietzsche-Interpretinnen; und als die wohl erste Linksnietzscheanerin. Wichtiger ist aber, dass sie von dieser Position aus ganz eigene Fragen stellt: Fragen, die - freier und lebensnäher als zuvor - weibliche Lebensphilosophie, weibliche Liebeskunst und weibliche Selbstbestimmung in den Mittelpunkt rücken; Fragen, die auch die Männer betreffen, sie zur eigenständigen und solidarischen Mit-Emanzipation auffordern; Fragen, die erstmals ein ganz neues geschlechtersolidarisches und in diesem Sinne "vollmenschliches", weiblich-männlich-dialogisches Lebensphilosophieren ermöglichen. Der zweite Teil des Buches trägt den Titel "Robert Josef Kozljanic: Lebens-Liebes-Kunst. Eine geschlechtersolidarische Philosophie der Zukunft". In diesem Teil würdigt Kozljanic Helene Stöcker als eine große, aber fast vergessene Lebensphilosophin und Frauenrechtlerin. Er zeichnet ihre geniale Lebens-Liebes-Kunst nach und aktualisiert sie mit den Einsichten weiterer feministischer Lebensdenkerinnen: Carola Meier-Seethaler, Ute Gahlings, Annegret Stopczyk-Pfundstein u. A. Die Kapitel: "Stöckers feministische Philosophie und Lebens-Liebes-Kunst", "Stöcker und das Problem der sozialdarwinistischen Eugenik", "Stöckers und Meier-Seethalers Ideal des emanzipierten Mannes", "Ute Gahlings' Phänomenologie der weiblichen Leiberfahrungen", "Kritik der phallogozentrischen Philosophiegeschichtsschreibung", "Skizze eines geschlechtersolidarischen Lebensphilosophierens", "'Sophia': Annegret Stopczyk-Pfundsteins leibphilosophische Herzensweisheit", "'Ordnung des Herzens' und 'emotionale Vernunft': Von Blaise Pascal zu Carola Meier-Seethaler". Das letzte und summarische Kapitel lautet "Kopf-Herz-Bauch-Phänomenologie und die Schlüsselrolle der Herzgefühle in der Lebens-Liebes-Kunst".Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Helene Stöcker (13.11.1869 in Elberfeld/Wuppertal - 24.2.1943 in New York) war nicht nur eine der ersten promovierten Philosophinnen Deutschlands, nicht nur eine große Gestalt der frühen Frauenbewegung, nicht nur demokratische Sexual- und Lebensreformerin, nicht nur überzeugte Pazifistin - sie war auch die erste Linksnietzscheanerin. Wie sie in ihren erst 2015 postum erschienen "Lebenserinnerungen" schrieb, sei "Nietzsche und der Sozialismus" ihr Motto gewesen. Der Lebens-Begriff und der soziale Gedanke bilden das Kernstück ihrer feministischen Philosophie der Liebe und Selbstbestimmung. Sie ist eine Lebensphilosophin, die Philosophie nicht nur vereinseitigt als akademische Disziplin und Wissenschaft, sondern ganzheitlich als Lebensweisheit, Lebenspolitik und Lebenskunst praktizierte. Stöcker kam in diesem Sinne dem Ideal eines geschlechtersolidarischen Lebensphilosophierens bisher wohl am nächsten. Sie (mit)gründete und leitete ab 1905 den "Bund für Mutterschutz und Sexualreform", der sich für unverheiratete Mütter und deren Kinder einsetzte. Auch gab sie als dessen Publikationsorgan bis zu ihrer Emigration 1933 die Zeitschrift "Die Neue Generation" heraus. In dieser Zeitschrift erschienen Beiträge namhafter Persönlichkeiten. Zu nennen wären etwa Lou Andreas-Salomé, Iwan Bloch, Sigmund Freud, Ernst Haeckel, Ricarda Huch, Ellen Key, Käthe Kollwitz, Max Weber - die zugleich Mitglieder in Stöckers Mutterschutz-Bund waren. Aber auch Nicht-Mitglieder wie Albert Einstein, Gustav Landauer, Theodor Lessing, Romain Rolland oder Kurt Tucholsky publizierten dort.
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