Für sein Projekt "Lebensbilder" hat der Fotograf Kai Stefes 13 Menschen abgelichtet, die überlebt haben. Menschen, die als Kinder auf der Flucht waren, versteckt wurden und die dem vernichtenden Euthanasie-Programm der Nazis entkamen. Die 13 ausdrucksstarken Portraits sind in höchstem Maße authentisch. Sie zeigen Persönlichkeiten, die den Betrachter unverwandt anschauen: mal verschmitzt, manchmal ernst, zuweilen trotzig. So, als setzten sie dem menschenverachtenden System, in dem sie aufwuchsen, einen Triumph entgegen: Wir haben überlebt - und wie! Wir haben gearbeitet, gefeiert, gelacht, geliebt. Davon erzählen auch die begleitenden Texte. Sie sind die Essenz aus vielen Gesprächen - mit den Portraitierten selbst, mit Familienangehörigen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Lebenshilfe. Das Buch ist im Rahmen einer Ausstellung entstanden, deren großformatige Schwarz-Weiß-Fotos faszinieren und die dem Vergessen ein Mahnen und Erinnern entgegensetzt. Das Projekt wurde von der VG WORT und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Förderprogramms Neustart Kultur sowie von der Stiftung Kulturpflege und Kulturförderung der Sparkasse Neuss gefördert.