Als programmatische Forderung gehört psychosoziale Lebenshilfe seit den 60er Jahren zu den plakativsten und widersprüchlichsten Termini in der medienpolitischen Diskussion. Parallel dazu entwickelte sie sich zu einem publikumsnahen und formenreichen Bestandteil des Sendeangebots, der schließlich unter dem Stichwort "Beratung" als Programmauftrag in den RundfunkgeSetzen verankert wurde. Im Mittelpunkt dieser Studie steht die exemplarische Analyse dieses Programmbereichs anhand der ZDF-Reihe "Kontakte - Magazin für Lebensfragen". Untersuchungen von Sendebeiträgen aus drei Jahrzehnten dokumentieren die Entwicklung des Lebenshilfe-Angebots und werden in Beziehung geSetzt zu Analysen dazugehöriger Zuschauerzuschriften und Publikumsdaten. Diese belegen markante Veränderungen, aber auch auffällige Kontinuitäten im Nutzungsverhalten der Rezipienten und zeigen auf, welche Bedeutung dem Medium Fernsehen in Fragen individueller und sozialer Lebensgestaltung beigemessen werden kann.