Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 1,0, Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg; Standort Reutlingen (Sozialarbeit), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Als ich die Lebenslagen von Probanden der Bewährungshilfe im Landgerichtsbezirk Tübingen untersuchte, stellte ich kettenreaktionsartige Abhängigkeiten zwischen schwierigen Lebenslagen und kriminellem Verhalten fest. Einerseits gerieten die Betroffenen durch ihre kriminellen Handlungen in eine schwierige Lebenssituation, andererseits war ihr kriminelles Verhalten möglicherweise gerade durch ihre schwierige Lebenslage begünstigt. Durch diese Feststellung kristallisierte sich für mich eine Reihe an Fragen heraus, die nach einer Begründung für das kriminelle Verhalten suchten. Es erschien mir wichtig zu erfahren, was eigentlich Kriminalität ist und wo die Ursachen für diese liegen könnten? Meine Erkenntnisse darüber werden dem Leser am Anfang dieser Arbeit vorgetragen.
Das kriminelle Verhalten der Klientel der Bewährungshilfe wird durch die Beschreibung der Straftat dargestellt und in Gerichtsurteilen und / oder Beschlüssen festgehalten. Während der Untersuchung, die ich nachfolgend darstellen werde, begegnete ich einer riesigen Palette von Kriminalitätsformen. Auch darüber wollte ich mir einen Überblick verschaffen. Meine Nachforschungen diesbezüglich finden im theoretischen Teil dieser Arbeit ihren Ausdruck.
Mit der Frage nach kriminellen Handlungen eines Menschen wird automatisch die Frage nach Bestrafung aufgeworfen. Auch hierzu stelle ich meine Auseinandersetzung mit Straftheorien und dem Sinn des Strafens im theoretischen Teil dar.
Das deutsche Rechtssystem kennt zwei Hauptstrafen: die Geld- und die Freiheitsstrafe. Wenn die verhängte Freiheitsstrafe zwei Jahre nicht überschreitet, kann ihre Vollstreckung zur Bewährung ausgesetzt werden, wenn zu erwarten ist, dass der Verurteilte schon durch die Verurteilung genügend gewarnt worden ist und künftig keine Straftaten begehen wird. Welche Rolle dabei die Bewährungshilfe spielt und welche Aufgaben bei der Strafaussetzung zur Bewährung von ihr wahrgenommen werden, wird von mir sowohl im allgemeinen Teil als auch im Kapitel Implikationen der Bewährungshilfe erläutert. Auf die Intervention der Bewährungshilfe gehe ich noch einmal kurz im letzten Kapitel meiner Arbeit ein, indem ich die Prognosen für Delinquenz und Umgang mit ihr umreiße.
Im allgemeinen und theoretischen Teil meiner Diplomarbeit mache ich einen Exkurs zum Profil des Erst- und Mehrfachtäter. Damit will ich meinen Überlegungen bezüglich Rückfälligkeit der Straftäter einen Ausdruck verleihen. Zwei zentrale Fragen begleiten meine Ausführungen:
- Ist der Ersttäter tatsächlich ein Ersttäter, oder heißt er nur so?
- Kann die wiederholte Straffälligkeit als Rückfälligkeit bezeichnet werden?
Bevor ich mich mit den theoretischen Grundlagen der Lebenslagen auseinandersetze, gehe ich auf die idealtypische Biographie eines Delinquenten ein. Mit dieser Biographie lege ich einen Brückenstein zur Lebenslagen allgemein und zu denen von Probanden der Bewährungshilfe ein. Das Leben des Hauptdarstellers, ich nenne ihn Reiner Pechvogel, ist eines von vielen der Probanden. Sie alle haben ähnliche Schicksale geteilt.
Konkret auf die Untersuchung im Landgerichtsbezirk Tübingen wird im zweiten Kapitel meiner Arbeit eingegangen. Hier stelle ich meine Untersuchungsmethode und die deskriptiven Erkenntnisse dieser Untersuchung dar. Da die Lebenslagenuntersuchung im Landgerichtsbezirk Tübingen aus zwei Teilen besteht (erster Teil von der Bewährungshilfe Reutlingen, zweiter von der Bewährungshilfe Tübingen) werden diese Daten in einem Fazit zusammengefasst.
Um diese Untersuchung zu untermauern, vergleiche ich sie mit ähnlichen Untersuchungen auf der Landes- bzw. Bundesebene. Hier s...
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Als ich die Lebenslagen von Probanden der Bewährungshilfe im Landgerichtsbezirk Tübingen untersuchte, stellte ich kettenreaktionsartige Abhängigkeiten zwischen schwierigen Lebenslagen und kriminellem Verhalten fest. Einerseits gerieten die Betroffenen durch ihre kriminellen Handlungen in eine schwierige Lebenssituation, andererseits war ihr kriminelles Verhalten möglicherweise gerade durch ihre schwierige Lebenslage begünstigt. Durch diese Feststellung kristallisierte sich für mich eine Reihe an Fragen heraus, die nach einer Begründung für das kriminelle Verhalten suchten. Es erschien mir wichtig zu erfahren, was eigentlich Kriminalität ist und wo die Ursachen für diese liegen könnten? Meine Erkenntnisse darüber werden dem Leser am Anfang dieser Arbeit vorgetragen.
Das kriminelle Verhalten der Klientel der Bewährungshilfe wird durch die Beschreibung der Straftat dargestellt und in Gerichtsurteilen und / oder Beschlüssen festgehalten. Während der Untersuchung, die ich nachfolgend darstellen werde, begegnete ich einer riesigen Palette von Kriminalitätsformen. Auch darüber wollte ich mir einen Überblick verschaffen. Meine Nachforschungen diesbezüglich finden im theoretischen Teil dieser Arbeit ihren Ausdruck.
Mit der Frage nach kriminellen Handlungen eines Menschen wird automatisch die Frage nach Bestrafung aufgeworfen. Auch hierzu stelle ich meine Auseinandersetzung mit Straftheorien und dem Sinn des Strafens im theoretischen Teil dar.
Das deutsche Rechtssystem kennt zwei Hauptstrafen: die Geld- und die Freiheitsstrafe. Wenn die verhängte Freiheitsstrafe zwei Jahre nicht überschreitet, kann ihre Vollstreckung zur Bewährung ausgesetzt werden, wenn zu erwarten ist, dass der Verurteilte schon durch die Verurteilung genügend gewarnt worden ist und künftig keine Straftaten begehen wird. Welche Rolle dabei die Bewährungshilfe spielt und welche Aufgaben bei der Strafaussetzung zur Bewährung von ihr wahrgenommen werden, wird von mir sowohl im allgemeinen Teil als auch im Kapitel Implikationen der Bewährungshilfe erläutert. Auf die Intervention der Bewährungshilfe gehe ich noch einmal kurz im letzten Kapitel meiner Arbeit ein, indem ich die Prognosen für Delinquenz und Umgang mit ihr umreiße.
Im allgemeinen und theoretischen Teil meiner Diplomarbeit mache ich einen Exkurs zum Profil des Erst- und Mehrfachtäter. Damit will ich meinen Überlegungen bezüglich Rückfälligkeit der Straftäter einen Ausdruck verleihen. Zwei zentrale Fragen begleiten meine Ausführungen:
- Ist der Ersttäter tatsächlich ein Ersttäter, oder heißt er nur so?
- Kann die wiederholte Straffälligkeit als Rückfälligkeit bezeichnet werden?
Bevor ich mich mit den theoretischen Grundlagen der Lebenslagen auseinandersetze, gehe ich auf die idealtypische Biographie eines Delinquenten ein. Mit dieser Biographie lege ich einen Brückenstein zur Lebenslagen allgemein und zu denen von Probanden der Bewährungshilfe ein. Das Leben des Hauptdarstellers, ich nenne ihn Reiner Pechvogel, ist eines von vielen der Probanden. Sie alle haben ähnliche Schicksale geteilt.
Konkret auf die Untersuchung im Landgerichtsbezirk Tübingen wird im zweiten Kapitel meiner Arbeit eingegangen. Hier stelle ich meine Untersuchungsmethode und die deskriptiven Erkenntnisse dieser Untersuchung dar. Da die Lebenslagenuntersuchung im Landgerichtsbezirk Tübingen aus zwei Teilen besteht (erster Teil von der Bewährungshilfe Reutlingen, zweiter von der Bewährungshilfe Tübingen) werden diese Daten in einem Fazit zusammengefasst.
Um diese Untersuchung zu untermauern, vergleiche ich sie mit ähnlichen Untersuchungen auf der Landes- bzw. Bundesebene. Hier s...
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