Produktdetails
  • Edition Qwert Zui Opü
  • Verlag: Galrev
  • 1999.
  • Seitenzahl: 210
  • Deutsch
  • Abmessung: 210mm
  • Gewicht: 416g
  • ISBN-13: 9783933149145
  • ISBN-10: 3933149142
  • Artikelnr.: 22908905
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Um das Schreiben ging es schon in Andreas Koziols 1991 erschienenen "Bestiarum Literaticum". Sprache allgemein hat aus der rückblickenden Sicht des Autors in seinem Leben immer eine wesentliche Rolle gespielt, wie dem jüngst erschienenen "Lebenslauf" zu entnehmen ist. Cornelia Jentzsch gibt dem Leser in wenigen Stichpunkten ein biografisches Gerüst und erklärt die Bedeutung der Sprache in den verschiedenen Lebensphasen: in der Kindheit sind Bücher die Fluchtmöglichkeit des Autors aus einer lieb- und kommunikationlosen Eltern- und Eltern-Kind-Beziehung. Zu den Wunden der Kindheit kommen (sprachliche) Blessuren in der Armeezeit, im von Bigotterie geprägten Theologiestudium und nicht zuletzt durch die (sprachlichen) Zwänge in dem totalitären Staat DDR, in dem der Autor lebt. Literatur werde ihm so immer wieder zum Halte und Fluchtpunkt. Die Rezensentin versteht Koziols Biographie als die Beschreibung des Prozesses, "wie sich im Laufe der Biographie die eingesogene Literatur ... in eine konstitutionelle Gegensprache umwandelte". Worte bekämen dabei eine gewisse Eigendynamik. Die Wörter rächen sich ,`weil sie von den Wünschen, Träumen Befehlen und Volksreden zum Narren gehalten wurden`, zitiert Jentzsch erklärend den Autor. Konziol entlarve viele Projekte seiner Dichterkollegen, eine neue, unschuldige Sprache zu finden, als gescheitert. Trotz allem besteht Hoffnung, schließt die Rezensentin ihre Erläuterungen ab, "solange das Schreiben gegen jegliche Art von Verlust hilft und Verlass auf die Wörter bleibt".

© Perlentaucher Medien GmbH
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