Dass Leben zu gestalten sei, ist viel gehörte Sonntagspredigt. Dass esauch Widerfahrnis sei, schon weniger. Weil es als solches etwas ist, dasGeschick und Schicksal gar.Mithin ein Etwas, das vorgegeben. Das sich in alter Tradition kundtutals Lebensmacht. Durchaus in verschiedener Gestalt: als Daimon, Zufall,Zwang und Hoffnung, als Eros ganz und gar.Sie bedürfen ihrer Inszenierung, die Lebensmachtgestalten. Verlangennach Figuren, die menschlich sind und doch zugleich geheimnisvoll.Verlangen nach Geschichten, in denen manch Unerklärliches geschieht.Sei's, dass einem Zeitungsleser ein antiker Gott ein Posse spielt, sei's,dass ein Zirkusclown seine Rolle verfehlt, sei's, dass ein seltsamerMann eine Schachpartie beeinflusst und dergleichen.Egal, was auch geschieht: Das, was geschieht, ist oftmals so, dass esdem üblich' Gang der Dinge sehr gern ein Bein stellt.Leben mithin als das aufzeigt, was es eben auch ist: unverfügbar.Ein Lebensmächte-Geschichten-Spiel mit manchen Varianten: heiterenund ernsten, ironischen und melancholischen, skurrilen undverqueren. Doch immer so gestaltet, dass selbst das Unglaubliche einZeugnis sei, für die zerbrechliche Glaubwürdigkeit der Welt.