In der Reihe "Erinnerung - Jüdisches Leben in Dierdorf" wird nunmehr der fünfte Band vorgelegt. Der Fokus liegt diesmal auf dem Begriff "Leben", was auch im Titel sichtbar wird. Welche Verluste in allen gesellschaftlichen Bereichen jedoch die Vertreibung und Ermordung der Juden nach sich zog, wird nach der Lektüre des Bandes deutlich. Band 5 baut auf dem vorherigen Band 4 "Dierdorf - Newyork-Zitti - Familienbuch Dierdorfer Juden" auf: In zahlreichen Kurzgeschichten werden Personen, deren Familien sowie die Beziehungen zu ihrer Umwelt dargestellt. Kleine Ausflüge in die Zeitgeschichte geben einen Blick auf die damaligen Lebensverhältnisse. Durch zusätzliche Recherchen konnten viele Familien um weitere Vorfahren ergänzt werden, die in Band 4 noch nicht enthalten sind. Schon lange war der Ort Dierdorf, dem bereits im Jahre 1357 die Stadtrechte verliehen wurden, ein kleines Handelszentrum. Zeitweise befand sich hier sogar die Residenz der oberen Grafschaft Wied. Kein Wunder also, dass sich hier schon sehr früh auch Juden niederließen. So wird die Leserin/der Leser nach der Lektüre dieses Bandes nicht weiter verwundert sein, wenn sich Dierdorf als zentraler Knotenpunkt zeigt, von dem viele Verästelungen in über 600 Orte in Deutschland und darüber hinaus in weitere auf dem gesamten Erdball ausgehen. Interessant sind nicht nur die persönlichen Lebenswege und familiären Verbindungen, sondern auch Menschen und Institutionen außerhalb dieser Kreise, mit denen die Genannten in Berührung kamen. Das waren zum Beispiel bekannte Rabbiner, Musiker, Schriftsteller oder auch Kranken- und Pflegeanstalten. Ein ausführliches Personen- Orts und Sachregister sorgt für entsprechende Orientierung. Ein Literatur- und Quellenverzeichnis sowie zahlreiche Endnoten bieten umfangreiche Hintergrundinformationen.
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