Wie die Maschinen »lebendig« werden. Lebhafte Artefakte bietet überraschende Einblicke in eine der wirkmächtigsten Strömungen der jüngeren Wissenschaftsgeschichte.In den 1960er Jahren gelang es den Forschern des Biological Computer Laboratory an der University of Illinois, die »Lebendigkeit« von Maschinen als einen Effekt institutioneller und forschungspolitischer Kontexte zu inszenieren. Es ging um die Konstruktion »biologischer «, die sich an Vorbildern aus der Natur orientierten. Das Ergebnis waren »künstliche Sinnesorgane«, »neuronale Netze«, »selbstorganisierende Automaten« und damit Vorläufer heutiger Roboter und Computerprogramme aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz. Der Direktor des Labors, der österreichischePhysiker Heinz von Foerster, brachte hier ein Forschungsprogramm auf den Weg, das in der jüngeren Wissenschaftsgeschichte seinesgleichen sucht. Während der Computer in der Frühphase der Kybernetik vor allem als Modell und Metapher eine Rolle spielte, wurde an Foersters Labor tatsächlich mit Maschinen gearbeitet.Jan Müggenburg legt die kulturellen, philosophischen und politischen Hintergründe dieser Zusammenhänge offen. Indem es den Nachlass des Labors im Archiv der University of Illinois erschließt, fügt sein Buch der Geschichte der Kybernetik ein neues Kapitel hinzu.
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»Müggenburg (leistet) einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Übersetzungslücke zwischen Forschungskonzepten und der Verteillogik der amerikanischen Forschungsförderung während des Kalten Krieges.« (Barbara E. Hof, H-Soz-Kult, 23.08.2018) »ein luzid geschriebenes, nüchternes Werk über das, was war« (Wolfgang M. Schmitt, Der Freitag, 21.02.2019) »Müggenburgs Aufarbeitung des BCL (...) fördert Fragestellungen zutage, die auch in Zeiten der machine learners hochaktuell sind.« (Dawid Kasprowicz, Zeitschrift für Medienwissenschaft 21, 2/2019) »Lebhafte Artefakte leistet eine wertvolle Historisierung des BCL und bietet aufschlussreiche Einsichten in die epistemischen, modellhaften und experimentellen Aspekte zurückliegender kybernetischer Forschungspraxis.« (Ole Bogner, BEHEMOTH, 2019 Volume 12 Issue No. 2)