Sie flieht aus der Enge des elterlichen Hofes und vor ihrem Verlobten im Wendland und schifft sich nach Afrika ein. Sie ist überzeugt, sie muss Missionarin werden. Auf der Überfahrt lernt Friederike Ganse den mondänen Engländer Joseph Pollock kennen - die beiden verbringen romantische Stunden im tansanischen Bagamoyo, der verträumten einstigen Sklavenstadt. Doch dann trennen sich ihre Wege. Joseph wird lange Jahre auf Friederike warten. Sie aber geht in die Mission und heiratet einen anderen ... Wie kann der christliche Glaube, den sie scheinheilig vortäuscht, die einnehmende junge Frau so fesseln und in ihr Schicksal treiben? Ein faszinierendes Bild der eigensinnigen, erotischen und selbstbewussten Person Friederike Ganse, die doch voller Zweifel und Unsicherheit steckt.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Der dritte Band einer Jugendbuch-Trilogie um Missionare in Afrika von Hermann Schulz berührt Reinhard Osteroth zwar etwas seltsam, er zeigt sich aber insgesamt durchaus in den Bann gezogen. Ein junger Journalist erhält den Auftrag, die Biografie von Friederike Ganse, einer frommen Missionarin in Afrika, zu schreiben und entdeckt bei seinen Recherchen das irritierende Doppelbild einer "unverbesserlichen Frömmlerin" und einer leidenschaftlichen Frau mit vielen Geheimnissen, fasst der Rezensent den Inhalt zusammen. Ihm gefällt nicht nur, wie es dem Autor gelingt, Krimianflüge in seine Geschichte zu mischen, sondern ihm imponiert auch, dass sich in der Figur der Missionarin die Gegensätzen und Rätsel nicht einfach auflösen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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