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Längst sind sie legendär, die komfortablen Züge, die dem Reisenden jeden Luxus bieten, mögen sie nun Orient-Express heißen, Blue Train oder Palace on Wheels. Dieser Band lädt Sie zu elf Eisenbahnreisen ein: Fahren Sie mit uns durch die ganze Welt, lernen Sie unterschiedlichste Landschaften und Kulturen kennen, lesen Sie, wie berühmte Reisende über das Zugreisen dachten ... Steigen Sie also ein, und machen Sie es sich bequem!
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen, heißt es so schön. Wenn einer - wie Patrick Poivre d'Arvor - am liebsten per Zug reist, dann ist bereits die Fahrt
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Produktbeschreibung
Längst sind sie legendär, die komfortablen Züge, die dem Reisenden jeden Luxus bieten, mögen sie nun Orient-Express heißen, Blue Train oder Palace on Wheels. Dieser Band lädt Sie zu elf Eisenbahnreisen ein: Fahren Sie mit uns durch die ganze Welt, lernen Sie unterschiedlichste Landschaften und Kulturen kennen, lesen Sie, wie berühmte Reisende über das Zugreisen dachten ... Steigen Sie also ein, und machen Sie es sich bequem!
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen, heißt es so schön. Wenn einer - wie Patrick Poivre d'Arvor - am liebsten per Zug reist, dann ist bereits die Fahrt ein Erlebnis für sich, ja sie ist regelrecht eine Philosophie: Mit dem Zug zu reisen, bedeutet nicht nur, sich von einem Ort zum nächsten zu begeben; mit dem Zug zu reisen bedeutet, sich Zeit zu nehmen, die Welt durch das Abteilfenster an sich vorbeiziehen zu lassen, den Luxus der Paläste auf Schienen zu genießen und auch die leise Wehmut zu verspüren, wenn der Zug wieder aus dem Bahnhof rollt.
In diesem liebevoll gestalteten Band nimmt Patrick Poivre d'Arvor uns auf elf große Zugreisen mit. Wir keuchen mit dem Toy Train zum Dach der Welt hinauf, mit dem Eastern and Oriental Express durchqueren wir den malaiischen Dschungel, die Transsibirische Eisenbahn bringt uns durch die unendlichen Weiten Russlands, und vom Canadian aus können wir aus sicherer Entfernung Braunbären beobachten. Auf bequemen Kissen sitzend durchstreifen wir eine Landschaft und eine Kultur nach der anderen. Dazu erzählt Poivre d'Arvor die verrücktesten Geschichten, etwa vom Bau der Linie Mombasa-Nairobi (1903), der immer wieder von Menschen fressenden Löwen unterbrochen wurde, oder von der Entstehung der Route des California Zephyr, die durch die Rocky Mountains gesprengt wurde.
Literarische Zitate berühmter Zugreisender wie Mark Twain, Agatha Christie und Graham Greene legen beredtes Zeugnis ab, wie sehr die Eisenbahn die Menschen seit je fasziniert hat. Illustriert wird der Band mit historischen Aufnahmen und aktuellen Bilder. So ergibt sich eine spannende Reise - eine Reise in das goldene Zeitalter der Eisenbahn.
Autorenporträt
Patrick Poivre d'Arvor, geboren 1947, ist Journalist und Schriftsteller. Der prominenteste Nachrichtensprecher Frankreichs präsentiert seit 1987 die Hauptnachrichten des Senders TV 1 und moderiert die literarische Sendung Vol de nuit. Er hat zahlreiche Romane veröffentlicht.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.06.2007

Die Eiserne Schlange lebt fort
Luxus auf Schienen: Die Kultur des Reisens mit der Bahn in Wort und Bild
Dieses Buch ist gewissermaßen eine Referenz an jene sehr ferne Zeit, als Zugfahren so gut wie nichts gemein hatte mit dem heutigen Personennah- und -fernverkehr und die Reisenden noch Gäste genannt wurden und nicht Bahnkunden. Es ist eine Hommage an das Unterwegssein, den Luxus und die Eleganz; und es ist ein reichhaltiges und opulent ausgestattetes Kompendium, in welchem man lesend und betrachtend schwelgen kann, ohne allerdings Gefahr zu laufen, die frühen Jahre des Zugreisens ausschließlich als Zeitalter der Annehmlichkeit zu begreifen.
Patrick Poivre d’Arvor hat seine Leidenschaft für die berühmten und im besten Sinn legendären alten Luxuszüge dafür genutzt, deren Beschreibung in die jeweiligen historischen Kontexte zu stellen. Die Seiten mit den herrlichen alten Fotografien, den Reprints von Billetts, Plakaten und Fahrplänen sind daher auch Dokumentationen einer mobilen Gesellschaft, deren touristische Energie in vielen Fällen auf Kosten der Kulturen und der Würde fremder Länder ging. Der Canadien, zum Beispiel, ein 1886 aufs Gleis gesetzter Zug, durchfuhr einen Großteil des nordamerikanischen Landes von British Columbia bis Toronto und damit die Kerngebiete der eingeborenen Indianer, welche im Bau der Eisenbahn einen Akt kolonialer Willkür sahen und mit Anschlägen den Weiterbau zu verhindern suchten. Für die Massai bedeutete die Streckenlegung für die Eisenbahn von Nairobi nach Mombasa im Jahr 1903 die Gestaltwerdung eines jahrtausendealten Albtraums: den Einfall jener „eisernen Schlange”, welche über ihre angestammten Gebiete kriechen und diese vernichten würde. In der Tat bedeutete die Ausweitung des Schienennetzes die Kolonisierung des Landes.
Patrick Poivre d’Arvor liebt die Poesie der Zugreise; er flankiert seine leicht und informativ geschriebenen Zugporträts mit Auszügen aus Werken der großen Zugreisenden Evelyn Waugh, Graham Greene, Mark Twain und Tania Blixen, und lässt Edmon About von den Zigeunern schwärmen, welche die Zuggäste des Orient-Express irgendwo zwischen Pest und Temeszvar musikalisch begrüßen. D’Arvor, selbst ein großer Zugreisender, hat in seiner Jugend als Kondukteur des Schlafwagens im Orient-Express gearbeitet, und er schwärmt noch heute von den „gespenstischen Schlafwagendamen, die sich damals noch dort herumtrieben, die raffinierten Gerichte, deren Düfte mir in die Nase stiegen”.
„Legendäre Eisenbahnreisen” ist ein weiteres Exemplar aus der Reihe schöner und aufwändig gemachter Bild- und Textbände vom Verlag Frederking & Thaler, der mit den „Legendären” eine eigene, in jedem Buch hervorragend dokumentierte Enzyklopädie des Reisens präsentiert. Der neue Band über Eisenbahnen stellt aber nicht nur die historischen, längst nicht mehr verkehrenden Luxuszüge vor, sondern auch deren renovierte Nachkommen wie den „Eastern and Oriental Express”, den der amerikanische Milliardär und Zugenthusiast James Sherwood in den 1980er Jahren kaufte und Anfang der neunziger Jahre zwischen Bangkok und Singapur einsetzte.
D’Arvor hat bei seiner Fotoauswahl penibel darauf geachtet, dass die Aufnahmen aus den renovierten Zügen ästhetisch mit den historischen Dokumenten harmonieren, die Porträts von Stewarts und Kellnern, die Aufnahmen der Speisesäle und Salons nie werblich oder aufdringlich wirken. Manche der Züge fahren also noch, und es ist höchste Eisenbahn, dass man sich zumindest eine kleine Reise mit einem von ihnen gönnt.
HILMAR KLUTE
PATRICK POIVRE D’ARVOR: Legendäre Eisenbahnreisen, Frederking & Thaler. München 2007. 360 Seiten mit zahlreichen Abbildungen. 34,95 Euro.
Die hinter den Kulissen hantierten rußbedeckt mit Blechkannen, auf dass die feinen Gäste ihren Kaffee im Silberkännchen serviert bekämen. Der Zugführer brachte die eleganten Reisenden sicher ans Ziel. Das „Danieli” in Venedig beispielsweise wird er jedoch noch nicht einmal von außen gesehen haben. Fotos: Frederking & Thaler
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