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Zu Anfang des 20. Jahrhunderts der Inbegriff des luxuriösen Reisens, und nur für Wenige erschwinglich, können heute Fernwehträume auf Luxuslinern für jedermann Wirklichkeit werden. Dieser opulente Bildband im Schmuckschuber lässt uns zu Gast sein auf den exklusivsten Kreuzfahrtschiffen der Welt. Besucht werden ebenso die berühmten Schiffe der Vergangenheit wie die Titanic oder die Great Eastern, wie die moderne Sea Cloud oder der neue Maßstab, die Queen Mary.

Produktbeschreibung
Zu Anfang des 20. Jahrhunderts der Inbegriff des luxuriösen Reisens, und nur für Wenige erschwinglich, können heute Fernwehträume auf Luxuslinern für jedermann Wirklichkeit werden. Dieser opulente Bildband im Schmuckschuber lässt uns zu Gast sein auf den exklusivsten Kreuzfahrtschiffen der Welt. Besucht werden ebenso die berühmten Schiffe der Vergangenheit wie die Titanic oder die Great Eastern, wie die moderne Sea Cloud oder der neue Maßstab, die Queen Mary.
Autorenporträt
Kurt Ulrich ist als Reisejournalist seit 30 Jahren fotografierend und schreibend unterwegs. Seine Bildreportagen erscheinen in Zeitungen und Zeitschriften. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.03.2006

Bücherecke
Glamour an Deck
Zwei Bücher erzählen die Geschichte exklusiver Passagierschiffe
Die Demokratie scheint der Passagierschifffahrt nicht gut bekommen zu sein. Als der Adel noch Geld hatte, kreuzten Luxusliner wie die Normandie oder die Queen Mary über den Atlantik. Längst ist das vormals glamouröse Gewerbe jedoch auf das Clubschiff Aida herunterdemokratisiert.
So jedenfalls wird die Historie in der Regel dargestellt, oft mit einem bedauernden Unterton. Die große Zeit der Luxusschiffe wird dadurch allerdings verklärt. Wahrgenommen werden nur die salongroßen Kabinen, die prunkvollen Säle und die opulenten Mahlzeiten der happy few. Die im Schiffsbauch aber sieht man nicht. Dabei haben die Reeder gerade mit den Auswanderern gutes Geld verdient, die in teils elenden Massenquartieren im Windschatten der Walzerseligkeit zu tausenden von Europa in die Vereinigten Staaten übersetzten.
Den Glamour des Oberdecks konnten sich naturgemäß nur wenige Gäste leisten; dieser Luxus war zusammen mit der Jagd nach immer neuen Tonnage- und Geschwindigkeitsrekorden für das Image der Reedereien wie Cunard oder Hapag wichtiger als für deren wirtschaftlichen Ertrag. Den brachten die Emigranten. Allerdings reduzierten die USA 1921 ihre Einwandererquoten drastisch. Nachdem die Linienschifffahrt über den Atlantik im Ersten Weltkrieg ohnehin zum Erliegen gekommen und jeder dritte der zum Truppentransporter oder Lazarettschiff umgerüsteten Dampfer versenkt worden war, bedeutete der Zusammenbruch des Emigranten-Geschäfts einen weiteren schweren Schlag ins Kontor einer Branche, die sich so eben von den Folgen des Krieges erholt hatte.
Die Zwischendecks verschwanden demnach auf vielen Schiffen, sie wurden ersetzt durch eine Touristenklasse. Ein erster Schritt von den Liniendampfern, denen wegen des aufkommenden transatlantischen Flugverkehrs ohnehin keine Zukunft beschieden war, hin zu den Kreuzfahrtschiffen war also getan.
Richtig populär wurden Kreuzfahrten indes zwei Jahrzehnte später, als in Deutschland die Kraft-durch-Freude-Reisen der Nazis breitere Bevölkerungsschichten auf den Geschmack brachten. In den USA wiederum sorgten die so genannten Booze Cruises für ein neues Publikum: In den Jahren der Prohibition fuhren Schiffe zu Säufer-Touren in internationale Gewässer - außerhalb des amerikanischen Hoheitsgebietes durfte Alkohol ausgeschenkt werden.
Zwei Bücher schildern die Ära der Passagierschifffahrt, die in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts begann und von deren Flair eine Queen Mary 2 noch heute zehrt, von den vielen Mittelmeer- und Karibikkreuzfahrt-Schiffen einmal ganz abgesehen. Beide Bände, sowohl Kurt Ulrichs „Legendäre Luxusliner” als auch „Die glanzvolle Ära der Luxusschiffe” von Arnold Kludas und Karl-Theo Beer, sind aufwändig und liebevoll gestaltet. Es bereitet schlicht Vergnügen, in diesen Büchern zu blättern und dabei die historischen Fotografien zu betrachten, die Zeichnungen und Drucke.
Die Qualität beider Bände erschöpft sich aber nicht in ihrem Schauwert. Sowohl Ulrich als auch Kludas und Beer schildern kundig und dabei anschaulich die Geschichte der Luxusschiffe. Sie wählen allerdings unterschiedliche Ansätze. Kurt Ulrich erzählt viel über die Strategien der Reedereien, über technische Entwicklungen und politische Ranküne. Wohltuend ist, dass er sich dabei nicht in Tonnagezahlen und Längenangaben verheddert. Er hat kein Buch für Technikliebhaber und deren Sehnsucht nach Tabellen und Statistiken geschrieben. Vielmehr besitzt Ulrich ein Gespür für das, was die Schiffe tatsächlich ausmacht: ihren Stil und ihre Noblesse. Er vergisst darüber aber nicht die Massenquartiere, die Kriegseinsätze und die vielen Unglücke, von denen der Untergang der Titanic das spektakulärste war.
Arnold Kludas und Karl-Theo Beer indes haben sich stärker der Atmosphäre an Bord der Dampfer verschrieben. Sie skizzieren das gesellschaftliche Leben auf der Bremen und der Ile de France; dazu zeigen sie verstärkt Interieurs, drucken Speisekarten nach und zitieren aus einem Lehrbuch für Stewards. Vor allem in ihrem Band kommt demnach den Abbildungen eine wesentliche erklärende Funktion zu.
Obwohl man bei der Lektüre auf einige Informationen zweimal stößt, ergänzen sich die beiden Werke mehr, als dass sie sich doppeln. Das zeigt sich vor allem in der Auswahl der Abbildungen: Beide Male ist sie stichhaltig getroffen. Und doch erzählen die zwei Bücher mit gänzlich unterschiedlichen Bildern eine ähnliche Geschichte.
STEFAN FISCHER
KURT ULRICH: Legendäre Luxusliner. Vom Grandhotel auf hoher See zur schwimmenden Insel. Bucher Verlag, München 2005. 216 Seiten, 350 Abbildungen, 49,90 Euro.
ARNOLD KLUDAS und KARL-THEO BEER: Die glanzvolle Ära der Luxusschiffe. Reisekultur auf den Weltmeeren. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2005. 240 Seiten, 358 Abbildungen, 49,90 Euro.
Die Lusitania (links) jagte der Kaiser Wilhelm II. das „Blaue Band” für die schnellste Atlantikfahrt ab. 1915 wurde sie von einem deutschen U-Boot versenkt. Ansonsten war das Leben an Bord beschaulich, es sei denn, man wollte in Mollendo, Peru, an Land gehen. Dann mussten die Passagiere per Flaschenzug ins Boot geschafft werden. Fotos: Bucher, Koehler-Mittler (2)
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Sachlich, detailfreudig und originell bebildert", vor allem jedoch "neu" fand Rezensent Andreas Obst in diesem Bildband "die alten Geschichten großer Schiffe auf weiten Weltmeeren" erzählt. Selbst den "oft besungenen" Untergang der Titanic meistert Autor Kurt Ulrich aus seiner Sicht in einem "knappen, dramatischen Kapitel", ohne die bekannten Allgemeinplätze zu bemühen. Fast die Hälfte des Buchs widmet sich Obst zufolge den Vergnügungsreisen samt der dazugehörigen Schiffe. Als "Lotsen" macht er in diesem Buch die "Wehmut" aus.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.12.2005

Wehmut im Herzen

Wehmut ist der Lotse dieses prächtigen Bands. Waren das Zeiten, als Schiffe nicht schwimmenden Hochhäusern ähnelten, sondern als Persönlichkeiten betrachtet wurden, deren Biografie manche Sensation aufwies. Oder wie Joseph Conrad, ausgebildeter Seemann mit Kapitänspatent, formulierte: Ein Segelschiff sei ein "feinfühliges Geschöpf", das "wir gewissermaßen zu dem Zweck in die Welt gesetzt haben, an ihm unsere Fähigkeiten zu beweisen". Der Schweizer Journalist Kurt Ulrich erzählt die alten Geschichten großer Schiffe auf weiten Weltmeeren neu, sachkundig, detailfreudig und originell bebildert - gerade so, als seien sie noch nie geschildert worden. Auch den oft besungenen Untergang der "Titanic" meistert er in einem knappen, dramatischen Kapitel, ohne der Versuchung zu erliegen, in das Lamento vom Fanal eines Zeitalters einzustimmen. Er beschreibt die traurige Geschichte der "Great Eastern", des ersten Ozeanriesen, als grandioser Fehlkonstruktion und widmet sich den Atlantik-Fahrten der "Normandie", die er als "nahezu perfektes Schiff" preist. Fast die Hälfte des Buchs beschäftigt sich mit reinen Vergnügungsreisen, die ersten modernen Kreuzfahrten fanden schon vor hundertfünfzig Jahren statt. So reihen sich die zugegebenen Porträts zeitgenössischer Kreuzfahrtschiffe ein in die lange Geschichte des Menschen auf dem Wasser.

A.O.

"Legendäre Luxusliner" von Kurt Ulrich. C. J. Bucher Verlag, München 2005. 216 Seiten mit zahlreichen Fotos. Gebunden, 49,90 Euro. ISBN 3-7658-1513-6.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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