Mit dem Train Bleu von Paris nach Nizza oder mit der SS Monterrey nach Honolulu, zur Kur nach Karlsbad oder mit einem kundigen Führer zu den versteckten Tempeln von Angkor Wat - dieses Buch entführt den Leser auf die Spur der wohlhabenden Reisenden quer durch die Welt.
In eine Zeit, als Reisen noch nicht bedeutete, per Mausklick und last minute zu buchen, als die Wände der Eisenbahncoupés noch mit Mahagoni getäfelt waren und man beim Tee auf der Veranda des Alpenhotels noch keinen einzigen Skifahrer erblickte ...
Eine immer wieder überraschende Mischung aus dokumentarischen und stimmungsvollen Fotos wird ergänzt durch kostbare kleine Feuilletons und literarische Zitate.
Besonders reizvoll sind die beigehefteten Faksimiles von Original-Prospekten, Ansichtskarten, Passagierlisten und ähnlichem, die das sinnliche Vergnügen dieses Bandes vervollständigen.
In eine Zeit, als Reisen noch nicht bedeutete, per Mausklick und last minute zu buchen, als die Wände der Eisenbahncoupés noch mit Mahagoni getäfelt waren und man beim Tee auf der Veranda des Alpenhotels noch keinen einzigen Skifahrer erblickte ...
Eine immer wieder überraschende Mischung aus dokumentarischen und stimmungsvollen Fotos wird ergänzt durch kostbare kleine Feuilletons und literarische Zitate.
Besonders reizvoll sind die beigehefteten Faksimiles von Original-Prospekten, Ansichtskarten, Passagierlisten und ähnlichem, die das sinnliche Vergnügen dieses Bandes vervollständigen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.11.2002NEUES REISEBUCH
Für den Tisch. Worin nur lag vor rund 100 Jahren die Faszination einer Reise? Einer Unternehmung, die strategisch wie ein Feldzug geplant werden mußte und genauso lange dauern konnte, die diverse Goldreserven verschlang und Schlafgewohnheiten wie Bandscheiben verschob?
Es ist vielleicht ganz einfach: Eine Reise war damals ein Traum. Man konnte auf den Spuren von Kolumbus und da Gama fremde Welten entdecken, brauchte sich dank erster professioneller Reiseveranstalter, Schrankkoffer und mitreisender Entourage aber nicht mehr vor Piraten hinter der nächsten Welle oder vor gräßlichen Krankheiten fürchten. Pioniergeist und Sinn für Luxus gingen Hand in Hand. Schon die italienische Amalfiküste galt für einen Londoner Lord damals als exotisch - und Singapur oder Valparaiso zu besuchen beinahe als Lebensaufgabe.
Von dieser Zeit erzählt Marc Walters Bildband "Legendäre Reisen", dessen deutsche Erstausgabe kürzlich erschienen ist. Ob man es mit einem Fotoalbum, einer Faksimilesammlung, einem Tage- oder Gästebuch zu tun hat, wird nicht ganz klar - aber das muß es auch nicht. Das Buch ist einfach eine Collage der schönsten Reisen aller Zeiten.
Man steht zu Füßen der Cheops-Pyramide, spaziert während der Weißen Nächte durch St. Petersburg und flaniert an den Kais von Saigon entlang. Mit dem "Orient Express" geht es von Paris nach Konstantinopel, mit der "Compagnie Générale Transatlantique" quer über den Ozean, mit der "Monterey" von Honolulu nach Kalifornien. Logiert wird in der traumhaft schönen "Villa Serbelloni" am Comer See, im "Raffles" in Singapur, im "Peninsula" von Hongkong.
Zugegeben, die "Legendären Reisen" arbeiten mit einer hohen Dosis Nostalgie und Pathos, übertreiben an der ein oder anderen Stelle mit Fotografien in verblichenen Brauntönen und alten Plakaten; aber sie machen Lust, Altes neu zu entdecken. Das sollte auch gelingen, denn die meisten Hotels, Schiffe und Züge mit großen Namen gibt es immer noch. Und klingt nicht eine Reise mit "Cunard", ein Aufenthalt in einem "Savoy", "Ritz" oder "Des Bains" dieser Welt besser als Pauschalurlaub im "Bella Vista" oder "Motor Inn" - hin und zurück per Ferienflieger? Eben.
iane.
Marc Walter, Alain Rustenholz, Sabine Arqué: "Legendäre Reisen. Auf den großen Routen rund um die Welt", Verlag Frederking & Thaler 2002, 50 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Für den Tisch. Worin nur lag vor rund 100 Jahren die Faszination einer Reise? Einer Unternehmung, die strategisch wie ein Feldzug geplant werden mußte und genauso lange dauern konnte, die diverse Goldreserven verschlang und Schlafgewohnheiten wie Bandscheiben verschob?
Es ist vielleicht ganz einfach: Eine Reise war damals ein Traum. Man konnte auf den Spuren von Kolumbus und da Gama fremde Welten entdecken, brauchte sich dank erster professioneller Reiseveranstalter, Schrankkoffer und mitreisender Entourage aber nicht mehr vor Piraten hinter der nächsten Welle oder vor gräßlichen Krankheiten fürchten. Pioniergeist und Sinn für Luxus gingen Hand in Hand. Schon die italienische Amalfiküste galt für einen Londoner Lord damals als exotisch - und Singapur oder Valparaiso zu besuchen beinahe als Lebensaufgabe.
Von dieser Zeit erzählt Marc Walters Bildband "Legendäre Reisen", dessen deutsche Erstausgabe kürzlich erschienen ist. Ob man es mit einem Fotoalbum, einer Faksimilesammlung, einem Tage- oder Gästebuch zu tun hat, wird nicht ganz klar - aber das muß es auch nicht. Das Buch ist einfach eine Collage der schönsten Reisen aller Zeiten.
Man steht zu Füßen der Cheops-Pyramide, spaziert während der Weißen Nächte durch St. Petersburg und flaniert an den Kais von Saigon entlang. Mit dem "Orient Express" geht es von Paris nach Konstantinopel, mit der "Compagnie Générale Transatlantique" quer über den Ozean, mit der "Monterey" von Honolulu nach Kalifornien. Logiert wird in der traumhaft schönen "Villa Serbelloni" am Comer See, im "Raffles" in Singapur, im "Peninsula" von Hongkong.
Zugegeben, die "Legendären Reisen" arbeiten mit einer hohen Dosis Nostalgie und Pathos, übertreiben an der ein oder anderen Stelle mit Fotografien in verblichenen Brauntönen und alten Plakaten; aber sie machen Lust, Altes neu zu entdecken. Das sollte auch gelingen, denn die meisten Hotels, Schiffe und Züge mit großen Namen gibt es immer noch. Und klingt nicht eine Reise mit "Cunard", ein Aufenthalt in einem "Savoy", "Ritz" oder "Des Bains" dieser Welt besser als Pauschalurlaub im "Bella Vista" oder "Motor Inn" - hin und zurück per Ferienflieger? Eben.
iane.
Marc Walter, Alain Rustenholz, Sabine Arqué: "Legendäre Reisen. Auf den großen Routen rund um die Welt", Verlag Frederking & Thaler 2002, 50 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Stimme aus dem Verlag
"Dieser Bildband, aufwendig gestaltet und ausgestattet mit eingehefteten Faksimiles von Billets, Ansichtskarten und Reiseprospekten, lässt die legendären Reiserouten um die Welt lebendig werden. Ein wundervolles Fotoalbum aus längst vergangenen Tagen, ein Geschenk an den Leser."
(Tanja Warter, Presse, Verlag Frederking-Thaler)
"Ein prächtigeres Buch hat mal selten gesehen." (Süddeutsche Zeitung)
"Dieser Bildband, aufwendig gestaltet und ausgestattet mit eingehefteten Faksimiles von Billets, Ansichtskarten und Reiseprospekten, lässt die legendären Reiserouten um die Welt lebendig werden. Ein wundervolles Fotoalbum aus längst vergangenen Tagen, ein Geschenk an den Leser."
(Tanja Warter, Presse, Verlag Frederking-Thaler)
"Ein prächtigeres Buch hat mal selten gesehen." (Süddeutsche Zeitung)