Sebastian Vogt öffnet Pforten in längst vergangene Tage und verführt den Leser zum Streifzug durch Länder des Orients und der Antike, nicht ohne seinen Geschichten zeitlose Aktualität zu verleihen. In seinen schillernden Legenden streben die Menschen nach Macht und Anerkennung, riskieren sie ihr Leben für die Liebe. Manch einer behauptet sich, andere gehen unter im rasenden Wahn der Leidenschaft. Der Schurke findet nicht zwangsweise seinen 'gerechten' Tod, Intrigen und Gerüchte machen Sieg und Niederlage für alle Beteiligten gleichsam möglich. Kaiser, Khan und Huren: Die zerstörerische Gewalt des Gerüchts und die unterwandernde Kraft der Missgunst bedrohen den Regenten ebenso wie den Untertan. So bleibt jede der Legenden spannend bis zu ihrem unerwarteten Ende. Ein Kaiser, der lieber im Theater Frauen spielt, als seine Frau zu lieben, ein Mönch, verwandelt zum menschenreißenden Tiger, ein Kind und sein besonderes Verhältnis zu einer Naturgöttin. Ungewöhnliche Wendungen versprechen ein intensives Leseerlebnis und führen von der Lesecouch direkt in fantastische Länder. Die spannungsgeladenen Konflikte der Legenden halten auch heutigem Geschehen einen enttarnenden Spiegel vor.