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Aus Ziegeln entstand die mittelalterliche Stadt - von der Stadtmauer bis zur Frauenkirche. Zahlreiche Ziegeleien und Lehmgruben gehörten bis an die Schwelle zum 20. Jahrhundert zum Ortsbild von Haidhausen, Ramersdorf, Berg am Laim, Bogenhausen, Englschalking und Oberföhring. "Loambarone" und italienische Arbeitsmigranten prägten die Industrialisierungsphase Münchens. Die Ziegelindustrie griff mit dem großflächigen Lehmabbau tief in die Landschaft ein und veränderte mit Industrieanlagen und rauchenden Schloten radikal die Gemeinden östlich der Isar. Und heute? Münchens enge Verbindung mit dem…mehr

Produktbeschreibung
Aus Ziegeln entstand die mittelalterliche Stadt - von der Stadtmauer bis zur Frauenkirche. Zahlreiche Ziegeleien und Lehmgruben gehörten bis an die Schwelle zum 20. Jahrhundert zum Ortsbild von Haidhausen, Ramersdorf, Berg am Laim, Bogenhausen, Englschalking und Oberföhring. "Loambarone" und italienische Arbeitsmigranten prägten die Industrialisierungsphase Münchens. Die Ziegelindustrie griff mit dem großflächigen Lehmabbau tief in die Landschaft ein und veränderte mit Industrieanlagen und rauchenden Schloten radikal die Gemeinden östlich der Isar.
Und heute? Münchens enge Verbindung mit dem Baustoff Ziegel ist im Stadtbild immer noch
allgegenwärtig, vom Löwenturm bis zum Gasteig. Doch der Ziegel prägt München viel stärker als der erste Blick verrät: sei es das Klinkertrottoir oder die unterirdische Schwemmkanalisation.
Eine Gruppe renommierter Autoren rückt einen elementaren Aspekt der MünchnerWirtschafts-,
Architektur- und Sozialgeschichte in den Mittelpunkt: den Lehmabbau und das Ziegeleigewerbe. Über 200 Abbildungen, ein chronologischer Abriss zum Münchner Ziegeleiwesen, Hintergrundinformationen zur Lehmverarbeitung und zahlreiche Portraits von hochherrschaftlichen Ziegeleiclans bis hin zu einfachen Steinträgern zeigen eine etwas andere Stadtgeschichte: München als Kind des Lehms.
Autorenporträt
Erich Kasberger war fast zwanzig Jahre lang Lehrer für Deutsch, Geschichte, Sozialkunde und Theater am Michaeli-Gymnasium in München. In dieser Zeit verwirklichte er als Stadtteilforscher, Ausstellungsmacher und Autor etliche Projekte zu Berg am Laim: Er initiierte ein Mahnmal für das ehemalige jüdische Sammellager und kämpfte für die Idee, den U-Bahnhof Kreillerstraße von Schülern mitgestalten zu lassen. Außerdem publizierte er u.a. in der Süddeutschen Zeitung und im Bayerischen Rundfunk zu Berg am Laim.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.10.2008

Wettlauf mit der Zeit
Die Wanderausstellung „LehmZiegelStadt” ist nach Anlaufschwierigkeiten in Ramersdorf noch bis 11. November zu sehen
Tausende Münchner und Geburtstagsgäste haben zur 850-Jahr-Feier Münchens die Ausstellung „LehmZiegelStadt” im Gasteig und im Technischen Rathaus an der Friedenstraße gesehen und waren begeistert. Beim Umzug zu ihrem dritten Veranstaltungsort, dem Forum der Gewofag-Zentrale an der Kirchseeoner Straße 3 kam die Wanderausstellung ins Stocken. Genau gesagt: Es fehlten plötzlich 40 Stellwände, auf denen die Dokumentationen und Fotos zur Stadtgeschichte des Münchner Ostens von der Zeit der „Loam-Barone” bis heute präsentiert werden konnten.
Dass die aufwendige Ausstellung dennoch wie geplant am gestrigen Dienstagabend eröffnet werden konnte, hat sie dem Umstand zu verdanken, dass der Mitautor des gleichnamigen Buches zur Ausstellung, Erich Kasberger, gleichzeitig Galerist ist. „Er hat seine eigenen Stellwände zur Verfügung gestellt”, freut sich Winfried Eckardt, Projektleiter der Ausstellung und Stadtbereichsleiter der VHS München Ost.
Zu dem plötzlichen Engpass war es gekommen, weil der Gasteig und auch das Technische Rathaus eigene Ausstellungssysteme hat und für die Wanderausstellung nutzte. Als sich der Fehlbestand herausstellte, sei es jedoch bereits zu spät gewesen, beim Kulturreferat weitere Stellwände zu ordern. Der Bezirksausschuss 16 (Ramersdorf-Perlach) hatte sich für Renate Wirthmann vom Arbeitskreis Stadtteilgeschichte Ramersdorf, Mitautorin der Ausstellung und des Buches, eingesetzt. „Wir können Frau Wirthmann und den Arbeitskreis mit dem Problem nicht alleine lassen”, hatte Kulturausschussvorsitzender Erwin Bohlig (CSU) gefordert. Die Vorsitzende Marina Achhammer (SPD) entdeckte eine Alternative. Doch das Angebot des Bürgervereins Trudering kam zu spät. Die Stellwände waren bei der Galerie bereits bestellt. Mit rund 1000 Euro Leihgebühr inklusive Lieferung aus Starnberg und handwerklicher Unterstützung werden sie das Ausstellungsbudget belasten. Viel billiger wäre es ohnehin nicht geworden. Ohne technischen Support hätte zum Beispiel der Bayerische Rundfunk 750 Euro verlangt, hat Eckardt herausgefunden. Auch beim Kulturreferat wäre die Ausleihe kostenpflichtig gewesen. Knapp 700 Euro verlangt die städtische Behörde für die Rahmenausleihe.
Die etwas andere Münchner Stadtgeschichte „LehmZiegelStadt” wird im Forum der Gewofag bis zum 11. November montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr zu sehen sein. Der Eintritt ist frei. Das gleichnamige Buch ist im Volk-Verlag erschienen (14,90 Euro) und kann unter der Telefonnummer 930 61 30 bestellt werden. Ein Sofortkauf ist möglich bei Glaskunst Huber (Aribonenstraße), Blumen Heller (Jäcklinstraße) oder in der Kopieranstalt Schaller in der Ottobrunner Straße. Letzte Station der Wanderausstellung wird vom 23. November 2008 bis 16. Januar 2009 das Kunstforum Arabellapark am Rosenkavalierplatz 16 sein. Dort wird es keine Stellwandprobleme geben. „Wir können die Ausstellungsstücke direkt an die Wände hängen”, weiß Eckardt.Frauke Biereder
Auf Hochtouren arbeiteten Renate Wirthmann und Winfried Eckardt beim Aufbau der Ausstellung im Gewofag-Forum, um sie noch rechtzeitig eröffnen zu können – kritisch beäugt von Karl Banzhaf vom Arbeitskreis. Foto: Biereder
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