Johann Friedrich Herbart errang als Pädagoge Weltruhm, geriet jedoch als Philosoph und Kritiker Immanuel Kants in den Schatten der neukantianistischen Philosophie. Erst in jüngerer Zeit ist das Interesse an ihm auch von philosophische Seite wieder aufgeflammt.
Eine Neuherausgabe von Herbarts "Lehrbuch zur Psychologie", erstmals 1816 erschienen, sollte endlich auch den Blick auf den Psychologen Herbart lenken. Es gibt nachvollziehbare Motive dafür, warum die Geschichtsschreibung der Psychologie im 20. Jahrhundert einen Bogen um diesen so vielseitigen wie schwierigen Autor machte, der indes wie kein anderer die erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Grundlagen der Psychologie reflektierte und als der eigentliche Initiator der deutschen wissenschaftlichen Psychologie zu gelten hat. Herbart, der auf scheinbar abgelegenen Gebieten wie Mathematik und Tonpsychologie immens innovativ wirkte, könnte auch der derzeitigen, immer noch vorwiegend empiristisch verfahrenden Psychologie neuetheoretische Impulse vermitteln, deren sie, im Wettstreit mit der reduktionistisch verfahrenden Neuropsychologie, bedarf, wenn sie ihren Status als eigenständige Wissenschaft behalten will.
Eine Neuherausgabe von Herbarts "Lehrbuch zur Psychologie", erstmals 1816 erschienen, sollte endlich auch den Blick auf den Psychologen Herbart lenken. Es gibt nachvollziehbare Motive dafür, warum die Geschichtsschreibung der Psychologie im 20. Jahrhundert einen Bogen um diesen so vielseitigen wie schwierigen Autor machte, der indes wie kein anderer die erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Grundlagen der Psychologie reflektierte und als der eigentliche Initiator der deutschen wissenschaftlichen Psychologie zu gelten hat. Herbart, der auf scheinbar abgelegenen Gebieten wie Mathematik und Tonpsychologie immens innovativ wirkte, könnte auch der derzeitigen, immer noch vorwiegend empiristisch verfahrenden Psychologie neuetheoretische Impulse vermitteln, deren sie, im Wettstreit mit der reduktionistisch verfahrenden Neuropsychologie, bedarf, wenn sie ihren Status als eigenständige Wissenschaft behalten will.