Sung-Yeun Lim analysiert in vergleichender Perspektive die Entwicklungsdynamik der Lehrermärkte in Deutschland und Südkorea. Seit den 1950er Jahren war in beiden Lehrermärkten ein ausgewogenes Verhältnis von Lehrerangebot und Lehrernachfrage kaum gegeben: Jeweils schloss sich nach einer Mangelphase eine Überfüllungsphase an. Dabei waren die bildungspolitischen Bemühungen zur Reduzierung der Disparitäten zwischen Angebot und Nachfrage nur sehr begrenzt erfolgreich. Es zeigt sich, dass die Abstimmungsprobleme in den unterschiedlich strukturierten und funktionierenden Lehrermärkten einerseits auf allgemeine strukturelle Bedingungen des Lehrermarkts und andererseits auf die Versäumnisse bzw. Grenzen der bildungspolitischen Steuerung zurückzuführen sind.