Das Rundfunkwesen in Deutschland kann jetzt auf ein fast zweijahriges Bestehen zuriickblicken, und es ist beinahe schon trivial, auf die Bedeutung dieses geistigen Verkehrsmittels naher einzugehen. 1st es doch durch die Propaganda seitens der Post behorde, der Presse und insbesondere seitens der Radioklubs mit iiberraschender Schnelligkeit in die weitesten Kreise des Volkes eingedrungen, bekannt, beliebt und fast unentbehrlich geworden. Ein jeder weiB aus eigener Erfahrung, welche Vorteile der Be sitz eines Rundfunkempfangers gewahrt; er ersetzt bis zu einem gewissen Grade den Besuch von Konzertsaal, Theater und Oper, er bringt die neuesten Tagesnachrichten und genaue Zeitangaben. Die Hausfrau und der Geschaftsmann werden iiber die Tagespreise auf dem Laufenden gehalten, und auch Polizei und der Staat wissen sich dieses fast universalen Nachrichtenmittels mit Erfolg zu bedienen. Der Rundfunk ist aber nicht nur ein elegantes geistiges Ver kehrsmittel, sondern er wirkt auch durch seine Fernwirkung stamm- und volkerverbindend. Fremde Sitten und Gebrauche werden dem Horer nahegebracht, fremde Sprachen und fremde Charaktere lernt er kennen. Die Bedeutung des Rundfunkwesens liegt aber des weiteren zu einem sehr groBen Teil darin, daB durch die Errichtung der zahllosen Rundfunksender das Radioamateur we sen auf die Beine gebracht worden ist. Die Radioamateure betreiben die Radiokunst aus Wissensdurst, aus dem Drange nach naturwissenschaftlicher Erkenntnis und aus Bastelsinn im Gegensatz zum Rundfunkteilnehmer als Selbstzweck, sie wollen mit Hilfe der einfachen und doch so exakten Gerate der Funkerei in die Erscheinungswelt des Funkwesens und im allgemeinen in die Wunder der Naturwissenschaft eindringen.
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