War der Körper in der abendländischen Kultur und durch die Einstellung der christlichen Kirchen eher verdrängt und durch den Leib-Seele-Dualismus abgewertet und ausgeblendet, so ist er inzwischen zunehmend zum Thema in den unterschiedlichsten Bereichen der wissenschaftlichen Auseinandersetzung geworden. In der Theologie ist diese »Wiederkehr des Körpers« bisher noch relativ unbemerkt geblieben. Dabei ist die Leiblichkeit nach der Grundthese dieses Bandes für die Praktische Theologie in besonderem Maße Basis alles Wahrnehmens, Denkens und Handelns.Beiträge aus den verschiedenen Gebieten der Praktischen Theologie, wie Seelsorge, Homiletik, Liturgik, Religionssoziologie etc. versuchen jeweils aus ihrer Perspektive die Bedeutung der Leiblichkeit für ihren Teilbereich aufzuzeigen. Mit Beiträgen aus Psychotherapie und Körpertherapie wird der notwendige und lebendige Austausch zwischen den Humanwissenschaften und der Theologie auch im Blick auf dieses Thema aufgenommen und zu einer gegenseitigen Bereicherung geführt. So wird die Leiblichkeit des Menschen unter vier wesentlichen Perspektiven betrachtet: der seelsorgerlich-pastoralpsychologischen, der liturgisch-ästhetischen, der psychotherapeutisch-körpertherapeutischen und der gesellschaftlich-religionswissenschaftlichen Perspektive.