Mark Kingman, ein exzentrischer Großindustrieller und Multimillionär, lebt zurück gezogen auf der kleinen Insel Kingman Island vor der Küste Newquays. Anläßlich seines 70. Geburtstags versammelt sich seine gesamte Familie und wartet gespannt auf die angekündigten Neuigkeiten des Familienoberhauptes.
Mark will sich aus dem Familienimperium zurückziehen und hat auch sein Testament neu geordnet. Doch…mehrMark Kingman, ein exzentrischer Großindustrieller und Multimillionär, lebt zurück gezogen auf der kleinen Insel Kingman Island vor der Küste Newquays. Anläßlich seines 70. Geburtstags versammelt sich seine gesamte Familie und wartet gespannt auf die angekündigten Neuigkeiten des Familienoberhauptes. Mark will sich aus dem Familienimperium zurückziehen und hat auch sein Testament neu geordnet. Doch überraschend für alle ist, dass das Familienoberhaupt seit einiger Zeit Drohbriefe bekommt und im letzten wurde angekündigt, dass er seinen 70. Geburtstag nicht erleben wird. Tatsächlich wird Mark am Morgen seines Geburtstages tot im Bett gefunden. Da sich nur wenige Personen auf der Insel befunden haben, muß der Täter unter ihnen zu finden sein. Eine recht eindeutige Ausgangslage, wie Chief Inspektor Hippolyt Gibbs zunächst denkt. Doch je mehr er herausfindet, um so undurchsichtiger wird der Fall.
Maximilian Maurers Krimi ist durchaus in der Tradition englischer Krimis geschrieben und folgt zudem dem klassischen Whodunit, einem Verbrechen in abgeschlossenem Raum. Hier ist das eine kleine Insel von der niemand herunter konnte, der Mörder muß also unter den Anwesenden auf der Insel zu finden sein. Motive gibt es reichlich, wie der Inspektor bald herausfindet und so gestaltet sich die Mördersuche recht kompliziert. Der Krimifall ist also durchaus knifflig aufgebaut und man kann hier mitraten. Atemlose Spannung darf man zwar nicht erwarten, aber die Mördersuche ist durchaus kurzweilig und unterhaltsam.
Mit der Figurenzeichnung war ich allerdings nicht so wirklich glücklich! Der auf dem Cover erwähnte Chief Inspektor Hippolyt Gibbs fällt mehr durch seinen ungewöhnlichen Namen als durch einen prägnanten Charakter auf. Er taucht erst recht spät im Buch auf und bleibt dann den Rest hindurch recht farb- und profillos. Auch bei der Familie Kingman werden reichlich Klischees bedient und man hat das Gefühl, dass aus jeder Kategorie jemand dabei ist. Die unansehnliche, gehässige Schwester Martha Stapelton, Bruder Charles ein Archäologe, der es auf das Geld seines Bruders abgesehen hat. Dessen raffgieriger Sohn der über seine Verhältnisse lebt und dann die liebevolle und gutherzige Nichte Irene. Überhaupt Irene und der Familienanwalt Paul Waters. Die beiden waren für mich wirklich am unglaubwürdigsten. Als Jugendliche ein Paar, hasst Irene Paul aus unerfindlichen Gründen. Er, kompetent und gutaussehend ist immer noch schwer verliebt und soll zudem den Firmenvorsitz von Mark übernehmen. Nach dem Tod des Onkels legt Irene wie über Nacht ihren jahrelang gehegten und gepflegten Hass ab und die Beiden steuern in eine Happy End....... Nun ja, das ist recht schwer nachzuvollziehen und trübt dann schon das Lesevergnügen.
FaziT: englische Autoren können es einfach besser! Der Krimifall ist zwar ganz gut konstruiert, aber bei der Figurenzeichnung hapert es doch und ich hab auch etwas den schwarzen Humor vermißt, den man bei englischen Autoren findet. Also wer Agatha Christie und Co, liebt, der wird hier wohl wie ich enttäuscht sein!