Wir balancieren durch die Schatten in der Luft, stecken unsere Hände in die Wolken, rühren sie um, machen Wetter, lassen es donnern. Was Barbara Aschenwald zwischen einfachen Wort- und Satzfolgen für den Leser hinterlegt, geht weit über den Inhalt des Gesagten hinaus. Ihre im wahrsten Sinne mitreißenden Prosastücke erzählen von Schönheit und Verzweiflung des Menschen, von Liebe und Zerstörung, vom Kaputtmachen und Lebenlassen - gewichtige Themen, die Aschenwald im Leser jedoch sanft zum Schwingen bringt, anstatt ihn damit zu erdrücken. Von den Straßen und Städten wandert die Erzählerin wachen Blickes bis hinauf in uralte Gebirgsgegenden. Auf ihrem Weg begegnet sie Fremden und Bekannten, Familien und Einzelgängern, die in sinnlicher Darstellung aus den Geschichten hervortreten. Leichten Herzens legt die junge Autorin hier ein bemerkenswertes Debüt vor. Aschenwalds zutiefst unzynischer Blick sieht in den selbstgemachten Katastrophen unserer Zivilisation nicht nur das Dämonische, sondern auch das Banale. Eine eigentümliche Leichtigkeit macht den speziellen Ton ihrer Prosa aus, der aus den vielen Stimmen zeitgenössischer Literatur angenehm hervorsticht.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Mit ihren Debütgeschichten macht es Barbara Aschenwald dem Rezensenten nicht gerade leicht. Christoph Schröder ist hin- und hergerissen zwischen der Bewunderung für eine gleichermaßen leichthändige, offene, an Josef Winklers kunstvolle Prosa erinnernde urösterreichische Textur einerseits und seiner Abneigung gegen einen an den Grenzen der Beliebigkeit und des Kitsches entlang schrammenden appellativen Gestus der dreizehn hier versammelten Erzählungen. Zivilisationskritik a la Handke ist da drin, meint Schröder, sprachlich Manieriertes und nicht immer dezent auftretende Aphoristik. Aschenwalds Verquickung von Poesie und Politik, bei allen Einwänden, begegnet der Rezensenten doch respektvoll.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Barbara Aschenwald hat in ihrem außergewöhnlichen Debüt ohne Zweifel zu ihrem ganz eigenen kraftvollen Ton und ihrer Sprache gefunden. (...) 'Leichten Herzens' ist ein höchst moralischer literarischer Auftakt, der durch eine düster-melancholische Welt führt, beschaffen, um uns vom Tod abzulenken." www.literaturhaus.at, Julia Zarbach "Barbara Aschenwalds Erzählungen prasseln mit großer Inbrunst ins Herz des Lesers (...)" Tiroler Gegenwartsliteratur, Helmuth Schönauer