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Der Titel "Leid und Tod" könnte treffender nicht sein: Der Autor zeigt anhand eines Studientreffens 2022 wie die Opfer bzw. deren Nachkommen die raue Zeit leninistischer Haftpolitik und die grausame Barbarei der Kremlblutsauger (wie Paul Glöckner sie nennt) am eigenen Leib zu fühlen bekamen. Dies betrifft besonders die Vertreter der niedergehaltenen Nationalminderheiten.Das Leid und die damit verbundenen Duldungen dieser schwer geprüften Generation sind vielfältig und bekunden sich mannigfach, egal ob durch Verwaisung, wegen Verlust der Nächsten, Hunger, Einsamkeit oder bittere Armut. Wegen…mehr

Produktbeschreibung
Der Titel "Leid und Tod" könnte treffender nicht sein: Der Autor zeigt anhand eines Studientreffens 2022 wie die Opfer bzw. deren Nachkommen die raue Zeit leninistischer Haftpolitik und die grausame Barbarei der Kremlblutsauger (wie Paul Glöckner sie nennt) am eigenen Leib zu fühlen bekamen. Dies betrifft besonders die Vertreter der niedergehaltenen Nationalminderheiten.Das Leid und die damit verbundenen Duldungen dieser schwer geprüften Generation sind vielfältig und bekunden sich mannigfach, egal ob durch Verwaisung, wegen Verlust der Nächsten, Hunger, Einsamkeit oder bittere Armut. Wegen Vertreibung und Kommandanturregime konnten die wenigsten von ihnen - und das auch nur mit großer Verzögerung - eine Grund-, Sieben- oder Zehnjahrschule beenden. Ganz zu schweigen vom Besuch und Abschluss einer Hochschule, die für derartige Jugendliche bis zum Stalinverrecken eine verbotene Frucht war. Jetzt kann sich jeder von ihnen nur das stille Leid, den Tod und die Verwesung jener gruseligen Epoche ins Gedächtnis rufen. Beinahe im Sinne Nietzsches: Die größten Ereignisse sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden. Die Thematisierung, dass es sich da oft um Tod und Leid handelte, ist heute nicht erwünscht, gestattet sind nur schwülstige Erinnerungen der Kriegsteilnehmer. Wieder versucht das Kremlimperium, wie zu Stalinzeiten, mit phänomenalen Parademärschen und Fanfarenbläserei, die Nichtigkeit samt Verbrechen seines aktuellen Machthabers Wladimir Putin zu vertuschen.
Autorenporträt
Der Autor, Paul Glöckner, dieses Romans wurde 1934 in der wolgadeutschen Republik in einer Lehrerfamilie geboren. Als er sieben Jahre alt war, wurde die Familie nach Nordkasachstan vertrieben. Nachdem er 1953 die Zehnjahrschule beendet hatte und wegen der Spezialkommandantur seinen Traum, Architekt zu werden, nicht realisieren durfte, wurde er Lehrer der deutschen Sprache in der Siebenjahrschule im Ort Komarowka. 1954 trat er in die Fremdsprachenfakultät der Kasachischen Staatshochschule zu Alma-Ata ein, absolvierte sie und wurde 1959 - als diplomierter Lehrer seiner Muttersprache - samt seiner Mitstudentin und Ehefrau Maria - nach Westkasachstan geschickt. Beide arbeiteten in der Stadt Uralsk und erzogen zwei Töchter. Von 1972 an arbeitete er fünfzehn Jahre als Organisator der Erziehungsbeihilfe in der Schule Nr. 9, dann als Direktor der Schule Nr. 32. Nach dem Tod seiner Frau zog er 1993 samt Töchtern nach Deutschland, wo er als Rentner in seiner geschichtlichen Heimat Wetzlar lebt. Sein Vater wurde 1942 wegen angeblicher konterrevolutionärer Tätigkeit zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde später in 10 Jahre GULag umgewandelt und er kam erst 1953, nur Haut und Knochen, zur Familie zurück. Seine Mutter entkam nur knapp der Arbeiterarmee, sie musste ab 1941 als Kolchosbäuerin schuften und durfte erst ab 1946 wieder als Lehrerin arbeiten. Das Schicksal seiner Familie und Millionen anderer Russlanddeutscher inspirierte Paul Glöckner zum Roman »Simorodok«, der 2021 im R. G. Fischer Verlag veröffentlicht wurde. Sein Roman »Leid und Tod« ist den Kinder-, Jugend- und Reifejahren der Generation des Autors, die alle Absurditäten des erbarmungslosen Kommunistenregimes nolens volens miterleben musste, gewidmet.