Das über dreißigjährige Werk von Leiko Ikemura (geb. 1951 in Mie, Japan, lebt und arbeitet in Berlin und Köln) besteht aus Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen sowie Terrakotta- und Bronzeskulpturen. Die Künstlerin studierte von 1973 bis 1978 Malerei an der Akademie in Sevilla. 1979 ging sie nach Zürich, später nach Köln. 1991 wurde sie zur Professorin für Malerei an der Hochschule der Künste Berlin berufen. In den 1980er Jahren widmete sich Ikemura der Malerei, die in dieser Frühphase über die Intensität der Farbe und den expressiven Duktus eine starke Emotionalität transportiert. Seit den frühen 1990er Jahre tauchen Mädchenfiguren als zentrales Thema in ihren Bildern und als Plastiken auf. Leiko Ikemura versteht sich als Grenzgängerin zwischen japanischer und abendländischer Kunst. Die okzidentalen Einflüsse finden sich auch im Kopfmotiv, einem zweiten Hauptthema ihres Schaffens. In ihren Horizontbildern, die seit Mitte der 1990er Jahre entstehen, zeigt sie die Situation des Übergangs als räumliches und metaphysisches Prinzip. In den 2007 begonnenen großformatigen Landschaften findet eine Auseinandersetzung mit japanischer Kunst in Form von stilisierten Bergen, Flüssen und Wolken statt. Mit einem Text von Julian Heynen.