Karl ist noch nicht einmal dreißig und hat sich schon als Künstler in Berlin einen Namen gemacht. Er ist der Sohn von August und Ada Stiegenhauer, 'dem' Glamourpaar der deutschen Kunstszene. Doch in der symbiotischen Beziehung seiner Eltern war kein Platz für ein Kind. Nun ist der Vater tot, die Mutter schwer erkrankt. Karls Kosmos beginnt zu schwanken und steht plötzlich still. Die einzige Konstante ist ausgerechnet das kleine Mädchen Tanja, das ihn mit kindlicher Unbekümmertheit zurück ins Leben lockt. Und es beginnt ein Roman, wild wie ein Gewitter, zart wie ein Hauch.
buecher-magazin.deKarls Eltern sind ein bekanntes Künstlerpaar und leben nahezu symbiotisch zusammen. Für ein Kind war zwischen ihnen nie Platz. Mit zehn Jahren stecken sie Karl in ein Internat. Ihre Kunst war ihnen wichtiger. Außerdem wollten sie ihrem Sohn alle Freiheiten lassen, seinen eigenen Weg zu finden. Karl hat beide nach seinem Abitur nicht mehr gesehen und nun, so beginnt der Roman, sitzt er im Zug. Sein Vater hat sich erhängt. Er war dem Schmerz nicht gewachsen, dass bei der Mutter ein Hirntumor diagnostiziert wurde. Der Vater tot, die Mutter liegt im Koma - Karl steht vor einer schwierigen Situation. Er selbst ist gerade dabei, erste Schritte in der Kunstwelt zu gehen, er beginnt sogar, Erfolg zu haben und ist nun gezwungen, im heimatlichen Leinsee das Haus und das elterliche Atelier zu übernehmen. Soll er gleich alles verkaufen? Doch die Mutter scheint sich zu erholen und da gibt es ein kleines Mädchen, acht Jahre, das er immer wieder im Garten entdeckt. Ohne viel Worte verstehen sich die beiden. Mit Tanjas Lachen ist für Karl alles viel leichter zu ertragen. Anne Reineckes Debüt ist neben einem Künstlerroman, jedes Kapitel überschreibt sie mit ausgefallenen Farbkompositionen, auch eine Geschichte zu sich selbst und am Ende entwickelt sich eine hauchzarte, melancholische Liebesbeziehung.
© BÜCHERmagazin, Manuela Haselberger (has)
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